Aktion zur Agrarministerkonferenz – das Wasser steht bis zum Hals

„Vielen Bäuerinnen und Bauern steht das Wasser bis zum Hals. Stoppt das Höfesterben!“, mit dieser Botschaft verdeutlichten Aktive der Kampagne „Meine Landwirtschaft“, Aktion Agrar und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in der Ostsee vor Beginn der Bund-Länder-Agrarministerkonferenz die dramatische, existenzbedrohende Lage unzähliger Landwirte. Der Hintergrund: In den letzten 10 Jahren haben 40.000 Milchvieh haltende Be­triebe und 64.000 Schweine haltende Betriebe die Hoftore geschlossen – und auch 2016 geht das Höfesterben weiter. Mit ihrer Aktion richteten die Landwirte und Unterstützer ein deutliches „Es reicht!“ an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt und die Landesminister, die Donnerstag und Frei­tag in Warnemünde bei Rostock tagen. Die Organisatoren forderten die Minister von Bund und Ländern auf, kurzfristig eine spürbare Milchmen­genreduzierung zu unterstützen, damit die Preise sich erholen und das rasante Höfesterben gestoppt wird. Um weiteren Überschüssen und einem erneuten Wachstumswahn innerhalb der Landwirt­schaft einen Riegel vorzuschieben, sind sowohl ein Marktverantwortungsprogramm als auch ein Pro­gramm der Milchqualitätsoffensive notwendig. Das Bündnis forderte die Minister auf, den von der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik gewährten Spiel­raum zu nutzen, um den Erhalt der Höfe und kleineren Stukturen zu unterstützen: Die Aufschläge auf die ersten Hektare müssten von bislang 7 Prozent auf die möglichen 30 Prozent der EU-Direktzahlungen erhöht werden. Zudem müssten die Gelder für Programme der ländlichen Entwicklung – die Umbaupro­gramme für eine tiergerechte Haltung, Agrarumweltmaßnahmen und den Ökologischen Landbau – auf die möglichen 15 Prozent der Gelder (bislang 4,5 Prozent) aufgestockt werden. Dies entspricht einem Volumen von 500 Millionen Euro pro Jahr.
08.09.2016
Von: pm