Schwedische Milch bleibt gentechnikfrei

Schwedische Molkereien wollen weiterhin nur gentechnikfreie Milch produzieren. Das berichtet der Branchendienst Feednavigator.com. Diese freiwillige Vereinbarung zwischen Molkereien und Bauern wird seit 1996 jährlich neu geschlossen. Voraussetzung ist laut  schwedischem Bauernverband, dass die Molkereien die Mehrkosten für das gentechnikfreie Sojafutter vergüten. „Arla und die anderen Molkereien zahlen den Bauern etwas mehr, weil sie gentechnikfreies Futter benutzen“, zitiert Feednavigator den Nachhaltigkeitsexperten des Bauernverbandes, Jan Eksvärd. Neben dem Tierwohl sei Gentechnikfreiheit einer der Gründe, warum Verbraucher schwedische Produkte für hochwertiger hielten. Eksvärd bedauert, dass dafür kein Label vergeben werden kann.  Hintergrund ist die schwedische Rechtslage, wonach es nicht erlaubt ist, mit einer Eigenschaft zu werben, die viele ähnliche Produkte auch haben. Gentechnikfreiheit ist allerdings Voraussetzung, um das schwedische Siegel für Bioprodukte oder das für schwedische Herkunft (Svenskt Sigill) zu erhalten. Hier kommen noch weitere Kriterien hinzu. Für solche Produkte ließen sich dann auch höhere Erträge erzielen, berichtet Feednavigator. Bei einem reinen „ohne Gentechnik“-Siegel sei das nicht der Fall. Außerdem könne man Tierprodukte ja nicht darauf untersuchen, ob das Futter gentechnisch verändert war, gibt Eksvärd zu bedenken. Beim Futter selbst dagegen ist der Test auf gentechnische Veränderungen kein Problem. In Schweden hätten sich Futtermittelhersteller wie –verkäufer darauf verständigt, nur gentechnikfreies Soja in Verkehr zu bringen, so der Verbandsvertreter. Teils habe es in der Vergangenheit schon Lieferschwierigkeiten bei solchem Soja gegeben. Doch die Verbraucher verlangten gentechnikfreie Ware und die Einzelhandelsketten würden es nicht wagen, sich dem zu widersetzen