Bäuerinnen und Bauern für Klimagerechtigkeit

Zum Auftakt der Weltklimakonferenz in Bonn haben am 4. November 25.000 Menschen in einem bunten, vielfältigen aussagekräftigem Demozug - angeführt von AbL-Treckern und einer internationalen Delegation von Via Campesina - für Klimaschonende Landwirtschaft und Klimagerechtigkeit demonstriert. "Bäuerliche Landwirtschaft und Ernährungssouveränität sind echte Lösungen für die Klimakrise", so die Via Campesina Bäuerinnen und Bauern auf ihrem Banner. Weltweit aber auch in Deutschland sind die Bäuerinnen und Bauern, die täglich unsere Lebensmittel erzeugen, von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. "Klimawandel - Was essen wir, wenn wir nichts ernten?", fragen sich die TreckerfahrerInnen. Von der neuen Bundesregierung fordert die AbL, dass Natur- und Klimaschutz vorangetrieben und der Rückgang der Biodiversität gestoppt werden muss. Die Landwirtschaft ist mitverantwortlich für den Rückgang der Artenvielfalt, für Fehlentwicklungen im Naturschutz sowie das Fortschreiten des Klimawandels. Die Folgen dieser Entwicklungen haben nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch eine große Tragweite für das gesamte Bundesgebiet und anderswo in der Welt, aber gerade auch für jeden einzelnen Betrieb. Es drohen Strafzahlungen seitens der EU in Millionenhöhe (z.B. Verstoß gegen die EU-Wasserrahmenrichtlinie, NERC-Richtlinie zur Minderung der Luftschadstoffe) und einzelbetrieblich Ernte- und damit Einkommensverluste. Die AbL setzt sich für eine flächendeckende Ökologisierung der Landwirtschaft ein – sowohl im konventionellen, als auch im biologischen Landbau. Bäuerinnen und Bauern, die besonders umwelt- und klimaverträglich wirtschaften, müssen politisch unterstützt und gefördert werden. Als Qualitätskriterien schlägt die AbL u.a. vor: Flächengröße, Anbau von Leguminosen, weite Fruchtfolgen, reduzierte Bodenbearbeitung, Ackerrandstreifen, Hecken, Streuobstwiesen, Grünland, extensive Düngung, Verzicht auf Glyphosat, insekten- und wildtierfreundliche Bewirtschaftung, Zwischenfruchtanbau, ökologischer Landbau, Landschaftselemente, Tierhaltung auf Stroh, Auslauf und/oder Weidegang, ein möglichst geschlossener Betriebskreislauf und eine vielfältige Agrarstruktur mit einer Vielzahl von Bäuerinnen und Bauern.
04.11.2017