Glyphosat schädigt Regenwürmer

Forscher der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) haben festgestellt, dass der Wirkstoff Glyphosat das Bodenleben massiv beeinflusst. Zum einen fanden die Forscher heraus, dass sich nach dem Einsatz des glyphosathaltigen Mittels in der vorgeschriebenen Dosis die Menge an pflanzenverfügbarem Nitrat und Phosphat stark erhöht. Dies resultiere vor allem aus dem Wegfall des Pflanzenbewuchses in Folge der Herbizidbehandlung. Die Forscher warnen vor einer Gefahr der Auswaschung der frei werdenden Nährstoffe ins Grundwasser oder in naheliegende Oberflächengewässer. Gravierende Einflüsse stellten die Wissenschaftler auch in Bezug auf das Bodenleben, insbesondere die Regenwürmer, fest. So habe sich die Aktivität tiefgrabender Regenwürmer nach der Anwendung der Pflanzenschutzmittel „dramatisch reduziert“. Eine um die Hälfte reduzierte Zahl der Nachkommen stellten die Boku-Wissenschaftler bei horizontal grabenden Regenwürmern in Böden mit Herbizidanwendung gegenüber unbehandelten Böden fest. Dass die Einflüsse in der Realität noch viel dramatischer seinen könnten darauf wies der an den Studien beteiligte Ökologe Johann Zaller hin. In der Untersuchung sei entgegen der Praxis vor Ort nur der Einfluss eines Wirkstoffes untersucht worden, während „im Normalfall dutzende unterschiedliche Pestizidprodukte“ zum Einsatz kämen. Über die Nebenwirkungen dieser Mischungen sei bisher „so gut wie gar nichts bekannt“.
17.08.2015
Von: mn