Beleidigt EU-Agrarkommissar Phil Hogan die Milchbauern?

Im Interview mit dem privaten online-Sender viEUws hat Hogan bezweifelt, dass die europäischen Milchbauern wirklich am Rande des Ruins stehen. Dem Agrarkommissar fehlten demnach Beweise. Empört über diese Aussage zeigte sich Martin Häussling, Agrarsprecher der Grünen im EP, „Wenn Hogan sagt, er glaube nicht, dass derzeit viele Bauern ihre Milch unter den Produktionskosten verkaufen würden, ja, sie würden dies ja nur behaupten und produzierten aber am Ende des Tages munter weiter, dann ist dies einfach nur unverschämt.“ Häussling stellte auch klar, dass die Behauptung, die durch das Russland-Embargo verloren gegangenen Märkte seien durch neue Exporte etwa nach Mexiko und China ausgeglichen worden, nur möglich sei, weil der Milchpreis auf ein Minimum gedrückt wurde und weil die EU aufgrund der Subventionszahlungen Milch zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt wirft. „Dort, ob Mexiko oder in Kolumbien, zerstört diese Billig-Milch nun die regionale Erzeugung und demoliert die dortigen Märkte. Zu behaupten, wie der Kommissar das im Interview tat, die Eroberung der neuen Märkte sei der Qualität europäischer Produkte zu verdanken, verdreht die Tatsachen“,bemängelte Häussling. Hogan bestätigt mit diesem Äußerungen, aber auch seinem Handeln indes nur, was er nie verbergen wollte: Seine neo-liberalen Ansichten.
14.10.2015
Von: mn