Auf nach Paris

Kommentar

Die Sache mit der Erderwärmung können wir nicht allein den Politikern überlassen. Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel voll zu spüren bekommt, und die letzte, die die Klimakatastrophe vielleicht noch verhindern könnte. Der Klimawandel ist ein existentielles humanitäres Problem für die Menschheit, und er ist eine Frage der Gerechtigkeit. Die Hauptverursacher sind auch Betroffene, doch die Hauptbetroffenen sind kaum die Verursacher. Hunderte Millionen Bäuerinnen und Bauern in den Ländern des Südens können nur darauf hoffen, dass wir im reichen Norden die Emissionen senken und unseren Lebensstil ändern; sie sind von uns abhängig und haben selbst kaum Handlungsspielraum. Sie leben oft am Existenzminimum, sind abhängig vom Wasser der Gletscher, von der Verlässlichkeit des Monsun, dem Ende der Trockenzeit, der Höhe der Flut; einfach davon, dass das in ihren Regionen ohnehin viel instabilere Klima nicht völlig aus den Fugen gerät. Sie können kaum Emissionen senken und sie können sich nicht anpassen an die stark zunehmenden Extreme. Wirtschaftsflüchtlinge sind schon jetzt oft Klimaflüchtlinge, und wir stehen erst ganz am Anfang dieser Entwicklung. Bäuerinnen und Bauern, weltweit, sind die ersten direkt Betroffenen von den zunehmenden Wetterextremen unserer Tage, die Schäden sind schon jetzt immens. Starkregen, oft mehrere hundert Millimeter an einem Tag, Jahrhunderthochwasser alle paar Jahre, monatelange Trockenheiten und Ernteausfälle, obwohl wir mit plus 0,85 Grad noch ganz am Anfang der Entwicklung stehen. Es können drei bis fünf Grad werden, noch in diesem Jahrhundert, sagt der Weltklimarat, wenn die Menschheit sich nicht zu radikalen Maßnahmen durchringt. Wollen wir weiter abwarten oder wollen wir unser Schweigen beenden? Wollen wir aufstehen und für das Klima und für die bäuerlichen Existenzen streiten? Machen wir uns nicht sogar schuldig, wenn wir nicht aktiv werden? Es gibt einen bäuerlichen Appell zur Klimakonferenz von Paris mit konkreten Forderungen an die Politik. So darf es keine Aufweichung der CO2-Reduktionsziele in Deutschland geben. 40 % bis 2020 und 95 % bis 2050 müssen eingehalten werden! Bäuerinnen und Bauern können durch Humusaufbau, Energieeinsparungen und die nachhaltige Erzeugung von regenerativen Energien die Treibhausgase vermindern, dafür braucht es bessere politische und ökonomische Rahmenbedingungen. Die Vereinten Nationen haben mehrfach bekräftigt, die Erderwärmung auf zwei Grad maximal begrenzen zu wollen, das muss gesetzlich festgeschrieben werden. Wenn wir Bäuerinnen und Bauern die Stimme erheben, wenn wir uns engagieren, wenn wir einen kleinen Teil unserer Zeit für diese so wichtige Frage bereitstellen, diskutieren, demonstrieren, dann können wir sicher noch einiges bewirken für eine klimagerechte Zukunft. Auch der Papst hat klar gesagt, dass das bedrohte Klima unser aller Gemeingut ist, mit allen Rechten und Pflichten. „Lasst uns nun aufstehen für das Klima“, wie es Wilfried Bommert, der Autor des Buches „Kein Brot für die Welt“ nach der gescheiterten Konferenz von Kopenhagen 2009 gefordert hat. Lasst uns nicht so kläglich unter unseren Möglichkeiten bleiben, sondern mutig eine Lebensweise entwickeln, die menschlich ist, unseren Planeten nicht überfordert und das Klima nicht völlig zerstört. Die Politik braucht unsere Hilfe und unseren Druck. In Paris wird vom 29. November bis 12. Dezember über das Klima, über unsere Zukunft verhandelt. Das Scheitern des Klimaschutzes ist das Scheitern der menschlichen Humanität und Intelligenz. Die Sache mit der Erderwärmung können wir nicht allein den Politikern überlassen. Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel voll zu spüren bekommt, und die letzte, die die Klimakatastrophe vielleicht noch verhindern könnte. Der Klimawandel ist ein existentielles humanitäres Problem für die Menschheit, und er ist eine Frage der Gerechtigkeit. Die Hauptverursacher sind auch Betroffene, doch die Hauptbetroffenen sind kaum die Verursacher. Hunderte Millionen Bäuerinnen und Bauern in den Ländern des Südens können nur darauf hoffen, dass wir im reichen Norden die Emissionen senken und unseren Lebensstil ändern; sie sind von uns abhängig und haben selbst kaum Handlungsspielraum. Sie leben oft am Existenzminimum, sind abhängig vom Wasser der Gletscher, von der Verlässlichkeit des Monsun, dem Ende der Trockenzeit, der Höhe der Flut; einfach davon, dass das in ihren Regionen ohnehin viel instabilere Klima nicht völlig aus den Fugen gerät. Sie können kaum Emissionen senken und sie können sich nicht anpassen an die stark zunehmenden Extreme. Wirtschaftsflüchtlinge sind schon jetzt oft Klimaflüchtlinge, und wir stehen erst ganz am Anfang dieser Entwicklung. Bäuerinnen und Bauern, weltweit, sind die ersten direkt Betroffenen von den zunehmenden Wetterextremen unserer Tage, die Schäden sind schon jetzt immens. Starkregen, oft mehrere hundert Millimeter an einem Tag, Jahrhunderthochwasser alle paar Jahre, monatelange Trockenheiten und Ernteausfälle, obwohl wir mit plus 0,85 Grad noch ganz am Anfang der Entwicklung stehen. Es können drei bis fünf Grad werden, noch in diesem Jahrhundert, sagt der Weltklimarat, wenn die Menschheit sich nicht zu radikalen Maßnahmen durchringt. Wollen wir weiter abwarten oder wollen wir unser Schweigen beenden? Wollen wir aufstehen und für das Klima und für die bäuerlichen Existenzen streiten? Machen wir uns nicht sogar schuldig, wenn wir nicht aktiv werden? Es gibt einen bäuerlichen Appell zur Klimakonferenz von Paris mit konkreten Forderungen an die Politik. So darf es keine Aufweichung der CO2-Reduktionsziele in Deutschland geben. 40 % bis 2020 und 95 % bis 2050 müssen eingehalten werden! Bäuerinnen und Bauern können durch Humusaufbau, Energieeinsparungen und die nachhaltige Erzeugung von regenerativen Energien die Treibhausgase vermindern, dafür braucht es bessere politische und ökonomische Rahmenbedingungen. Die Vereinten Nationen haben mehrfach bekräftigt, die Erderwärmung auf zwei Grad maximal begrenzen zu wollen, das muss gesetzlich festgeschrieben werden. Wenn wir Bäuerinnen und Bauern die Stimme erheben, wenn wir uns engagieren, wenn wir einen kleinen Teil unserer Zeit für diese so wichtige Frage bereitstellen, diskutieren, demonstrieren, dann können wir sicher noch einiges bewirken für eine klimagerechte Zukunft. Auch der Papst hat klar gesagt, dass das bedrohte Klima unser aller Gemeingut ist, mit allen Rechten und Pflichten. „Lasst uns nun aufstehen für das Klima“, wie es Wilfried Bommert, der Autor des Buches „Kein Brot für die Welt“ nach der gescheiterten Konferenz von Kopenhagen 2009 gefordert hat. Lasst uns nicht so kläglich unter unseren Möglichkeiten bleiben, sondern mutig eine Lebensweise entwickeln, die menschlich ist, unseren Planeten nicht überfordert und das Klima nicht völlig zerstört. Die Politik braucht unsere Hilfe und unseren Druck. In Paris wird vom 29. November bis 12. Dezember über das Klima, über unsere Zukunft verhandelt. Das Scheitern des Klimaschutzes ist das Scheitern der menschlichen Humanität und Intelligenz.
27.10.2015
Von: Ulf Allhoff-Cramer, AbL- und Biolandbauer, Detmold

Ulf Allhoff-Cramer, AbL- und Biolandbauer, Detmold