Medienpreis für gentechnikkritische Berichterstattung

Der Chef des Naturarzneimittel-Herstellers Salus und Stifter des Presigeldes, Otto Greither, prämiert die Gewinner des Medienpreises. Das Preisgeld von 13.500 Euro war für besonders gelungene Beiträge zu den Risiken der Agro-Gentechnik und den Chancen einer ökologischen Landwirtschaft ausgelobt. Der Hauptpreis ging zur Hälfte an den Autor und Filmemacher Valentin Thurn sowie den Co-Autor und Journalisten Stefan Kreutzberger für ihr Buch „Harte Kost. Wie unser Essen produziert wird – Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt“. Das preiswürdige, 320 Seiten starke Buch ist im November 2014 im Ludwig Verlag erschienen. Der zweite Teil des Hauptpreises ging an das report München-Team mit seiner Reportage „Die Propagandaschlacht um die Gentechnik“. Der Beitrag beleuchtet die Hintergründe der werbewirksamen Versprechungen der Gentechnikindustrie: „Höhere Ernten, weniger Spritzmittel – Die Lösung für den Hunger in der Welt“. Kreativ und furchtlos dringen die Journalisten ins Dickicht internationaler Lobbyarbeit ein und fördern erschreckende Fakten zutage. Einen Sonderpreis erhielt die ZDF-Reportage „Projekt Hühnerhof“ des Dokumentarfilmers Dirk Steffens. In Niedersachsen, der Hochburg deutscher Hühnerproduktion, hat der Reporter als „Öko-Nachwuchs-Bauer“ auf dem Hof eines erfahrenen Öko-Bauern angeheuert. Gleichzeitig machte er in einem nahegelegenen konventionellen Betrieb ein Praktikum. Im „Selbstversuch“ dokumentiert Steffens die unterschiedlichen Produktionsmethoden komplex und hautnah. Ebenfalls einen Sonderpreis bekam die Reportage-Reihe „Tödliche Keime“ des Investigativ-Ressorts der ZEIT. Die Artikelserie erschien von November 2014 bis Januar 2015 in der Wochenzeitung DIE ZEIT und auf ZEIT ONLINE und hatte heftige Reaktionen ausgelöst. Einen weiteren Sonderpreis bekamen der Journalistin Vivien Pieper sowie dem Regisseur und Kameramann Johannes Bünger für ihre Fernsehreportage „Der Wilhelminenhof – Obstbauern mit Biss“ verliehen. Die 90-minütige Dokumentation präsentiert den Zuschauern einen tiefen Einblick in das Leben auf einem ökologisch bewirtschafteten Archehof im Landkreis Vechta, einer Region, die ansonsten vor allem für ihre Massentierhaltung und Monokultur bekannt ist. Die beiden Filmemacher informieren spannend und sachlich über marktwirtschaftliche Herausforderungen und die vielfältigen Anforderungen, die biologischer Anbau und traditionelle Viehzucht an die Bauern stellen.
19.11.2015
Von: mn