18.01. Auf zur Agrardemo nach Berlin. Treckerfahren ist politisch!

Liebe Bäuerinnen und Bauern, es ist offensichtlich – ein „Weiter so“ auf den Höfen und in der Agrarpolitik geht nicht mehr. Die Belastungsgrenzen unserer Erde werden überschritten. In der Land- und Forstwirtschaft sind wir die ersten, die mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind. Das soziale Ungleichgewicht wird größer – gerade auf dem Land. Die internationalen Märkte sichern die wirtschaftliche Tragfähigkeit vieler Höfe nicht ab. Der Umbau der Nutzierhaltung drängt sich seit Jahren auf. Nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die persönliche Belastungsgrenze vieler Kolleginnen und Kollegen ist erreicht.

Die Zeit ist reif
•    für eine ehrliche Wertschätzung bäuerlicher Arbeit
•    für gerechte Preise und ein ausreichendes Einkommen
•    für einen flächendeckenden Arten-, Klima- und Wasserschutz
•    für eine besonders artgerechte Tierhaltung
•    für eine Reform der Agrarpolitik, welche die Vielfalt der Bauernhöfe absichert
•    für Regeln im Marktgeschehen, die den Absturz von Erzeugerpreisen verhindern
•    für eine Offensive, die Existenzgründungen in der Landwirtschaft fördert
•    für Welthandel, der die Menschenrechte achtet und Dumping ausschließt
•    für faire Arbeitsbedingungen in der gesamten landwirtschaftlichen Lieferkette
•    für ein neues gemeinsames Miteinander von Stadt und Land Dies zu schaffen ist eine Herkulesaufgabe. Wir sind bereit sie anzupacken. Wir machen Politik und Gesellschaft ein Angebot

Bis 2035 werden wir in Deutschland flächendeckend umwelt- und klimaschonenden Ackerbau praktizieren und unsere Nutztiere artgerecht halten.

Einige von uns haben sich schon auf den Weg gemacht. Viele sind ebenfalls zu notwendigen Veränderungen bereit, wenn sie bei der Umsetzung und bei den Kosten nicht allein gelassen werden. Für eine gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft brauchen wir die Bereitschaft der Landwirtschaft, aber auch die Unterstützung der VerbraucherInnen und der Wirtschaft. Und wir brauchen klare politische Rahmenbedingungen, die einen deutlichen Anreiz für den Umbau der Landwirtschaft setzen.

Für diese Forderungen sowie unsere persönlichen Botschaften steigen wir auf die Trecker, fahren nach Berlin und werden zusammen mit der Zivilgesellschaft am 18. Januar 2020 bei der Internationalen Agrarministerkonferenz und auf der Demonstration „Wir haben Agrarindustrie satt!“ durch Berlin ein starkes bäuerliches Zeichen setzen. Mehr Infos Treckerpatenschaften
18.01.2020

Foto: Wir haben es satt