Mit 32 Cent je Liter hält DMK die Bauern nicht

AbL fordert mehr Wertschöpfung und kartellrechtskonforme Lieferbeziehungen

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) kritisiert den Chef der größten deutschen Molkerei Deutsches Milchkontor (DMK), Ingo Müller, für dessen Äußerung, dass die Milchbauern vom DMK auch in den nächsten Monaten nicht mehr als 32 Cent je Liter für ihre Milch erwarten könnten. Laut AbL würden diese 32 Cent ohnehin auch nur inklusive diverser individueller Zuschläge ausgezahlt. Ottmar Ilchmann, Milchsprecher der AbL, sagte: „Für die Milchbauern, die an DMK liefern, bedeuten die 32 Cent die Verlängerung der Krise. Das ist kein kostendeckender Preis für eine nachhaltige Milcherzeugung. DMK bleibt wie in den letzten zwei Jahren der billige Jakob unter den Molkereien. Solche Preise machen es den Betrieben unmöglich, die herben Substanzverluste aus den letzten beiden Jahren auszugleichen.“ Der Milchbauer aus Ostfriesland fordert den DMK-Chef auf, tragfähige Konzepte für mehr Wertschöpfung vorzulegen. „Andere deutsche und europäische Molkereien machen vor, dass mehr aus der Milch zu gewinnen ist als 31 bis 32 Cent“, so Ilchmann. „Ich habe den Eindruck, dass die DMK-Führung weniger nach Konzepten zur hochwertigen Positionierung des DMK im Milchmarkt sucht als nach Wegen, an den vom Bundeskartellamt stark kritisierten Lieferbeziehungen gerade auch der Genossenschaftsmolkereien festhalten zu können“, fährt Ilchmann fort. „Dass 25 Prozent der DMK-Lieferanten gekündigt haben ist ein Signal, das deutlicher nicht ausfallen kann. Die DMK-Spitze zieht daraus noch immer nicht die richtigen Konsequenzen. Höhere, kostendeckende Milchpreise und zeitgemäße Lieferverträge müssen nun kommen, und zwar möglichst schnell“, fordert der Milchsprecher der AbL.
15.05.2017