AbL-Trecker-Flashmob: Landwirtschaft und Agrarpolitik stehen vor wichtigen Weichenstellungen

AbL fordert konkrete Maßnahmen für bäuerliche Betriebe, Tierschutz und Umwelt.

In 10 Landeshauptstädten von Schwerin bis München sind heute Bauern und Bäuerinnen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) vor die Ministerien und Landtage gefahren, um auf zentrale agrarpolitische Weichenstellungen hinzuweisen, die nach der Bundestagswahl dringend anstehen. „Auch wenn im Bundestagswahlkampf bisher andere Themen dominieren, stehen für unsere Betriebe und die Weiterentwicklung der Landwirtschaft äußerst wichtige Entscheidungen an. Bund und Länder sind hier gemeinsam gefordert. Sowohl wir Bauern als auch die übrige Gesellschaft braucht Klarheit darüber, was wir gemeinsam in der Tierhaltung und der Flächenbewirtschaftung ändern wollen und wie wir das konkret anpacken“, mahnt der AbL-Bundesvorsitzende Martin Schulz an.

Schulz, Neuland-Schweinemäster im niedersächsischen Wendland, sagte bei der Übergabe der AbL-Forderungen in Schwerin: „Große Teile der Tierhaltung müssen aufwendig umgebaut werden. Das können die Betriebe nicht alleine stemmen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Bund und Länder müssen vorhandene Fördergelder gezielt umschichten, und der Bund muss zusätzlich für die Übergangszeit einen neuen Finanzierungs-Fonds einführen. Zudem brauchen wir eine klare Tierschutz-Kennzeichnung. Der Umbau hin zu tiergerechten Haltungssystemen muss den bäuerlichen Betrieben echte wirtschaftliche Perspektiven bieten, damit sie den Weg mitgehen. Diese Aufgabe hat nach der Bundestagswahl und auf der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern Ende September höchste Priorität“, so Schulz.

Auch bei der Bodenmarktpolitik fordern die Bauern und Bäuerinnen endlich konkretes Handeln von Bund und Ländern. "Bund und Länder dürfen nicht weiter den großflächigen Bodenkauf durch außerlandwirtschaftliche Investoren beklagen, sie müssen ihn gesetzlich beenden. Bäuerliche Betriebe und insbesondere junge Menschen, die sich in der Landwirtschaft eine Existenz aufbauen wollen, müssen ein Vorkaufsrecht erhalten“, fordert der Bundesgeschäftsführer der AbL Georg Janßen bei der AbL-Aktion in Hannover.

Nicht zuletzt stehen laut AbL auch zur Umgestaltung der EU-Agrarpolitik wichtige Entscheidungen an, sowohl in Brüssel als auch bei der Umsetzung in Deutschland. „Die zukünftige EU-Agrarpolitik muss sich an Leistungen der Betriebe für die Gesellschaft orientieren. Wer hohe Leistungen z.B. für Umwelt, Tierschutz und die Vielfalt in der Landschaft erbringt, muss auch stärker gefördert werden. Bund und Länder müssen beschließen, dass sie die vorhandenen Möglichkeiten der EU nutzen und die Finanz-Umschichtungen in zielgerichtete Fördermaßnahmen und auf die ersten Hektar je Betrieb deutlich erhöhen“, forderte Schulz.

Das AbL-Forderungspapier findet sich hier.

11.09.2017

Aktion in Potsdam

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