Am 6. Juli stimmen die EU-Minister, für Deutschland ist das Wirtschaftsministerium federführend, über den Freihandelsvertrag zwischen EU und Japan (JEFTA) ab. „Deutschland muss dieses Freihandelsabkommen ablehnen“, sagt Elisabeth Waizenegger, Milchbäuerin im Allgäu und im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL): „Ansonsten verantwortet die deutsche Bundesregierung einen weiteren Meilenstein im Ausverkauf der bäuerlichen Landwirtschaft hier und auch in Japan. Unsere Höfe, allen voran in der Milch- und Fleischerzeugung, schlittern von einer Preiskrise in die nächste.“ Ursache sei die politisch einkalkulierte Überschussproduktion. „Dadurch sollen unsere Bauernhöfe auf Kostenreduzierung getrimmt werden, damit die verarbeitende Ernährungsindustrie am Weltmarkt expandieren kann“, erklärt Waizenegger. Exportorientierte Molkereien und Schlachtunternehmen profitierten von diesem Geschäft, aber das Höfesterben werde dadurch angeheizt. „Mit JEFTA sollen für die europäische Milch- und Fleischindustrie die lukrativen Märkte in Japan geöffnet werden, im unserem Sinne ist das nicht.“
In Japan treffen Dumpingexporte eine besonders kleinstrukturierte Landwirtschaft. „JEFTA wird unseren Milchmarkt und auch andere landwirtschaftliche Sektoren weiter liberalisieren. Das trifft unsere bäuerlichen Strukturen besonders schmerzlich“, sagt
Yoshio Sasawatari, Vorsitzender der
japanischen Bauernorganisation Nouminren. „Die steigenden Agrarimporte aus Europa bedrohen unsere Bauernhöfe.“
Nouminren und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft fordern, JEFTA in dieser Form abzulehnen.
Im Gegensatz zu JEFTA befürwortet die AbL einen Welthandel unter fairen Bedingungen mit hochpreisigen Qualitätsprodukten, die eine Wertschöpfung für unsere Bauernhöfe ermöglichen und in anderen Ländern keinen Schaden anrichten.
Weitere Informationen
www.nouminren.ne.jp/en www.abl-ev.de/themen/handelspolitik