Protest gegen Tierleid und Billigfleisch bei Edeka

Greenpeace-Aktivisten haben in Hamburg-Barmbek einen Edeka-Markt optisch in einen Schweinestall verwandelt, um so für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion und Wahlmöglichkeiten durch Transparenz für Verbraucher beim Kauf von Fleisch zu protestieren. Großflächig auf die Fenster geklebte Fotos zeigen Tiere in verdreckten, engen Ställen mit Spaltenböden. „Bei Edeka verkauftes Fleisch wird häufig unter Bedingungen produziert, die gegen das Tierschutzgesetz verstoßen”, sagt Lasse van Aken, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. „Diese Haltungsbedingungen verschweigt Edeka seinen Kunden. Edeka gibt vor, Lebensmittel zu lieben, verschleiert aber deren Herkunft.” Greenpeace verweist darauf, dass alle anderen großen Supermarktketten Fleisch nach Art der Haltung kennzeichnen. Nur bei Edeka könnten Verbraucher in der Regel nicht erkennen, wie die Tiere aufgezogen wurden, deren Fleisch sie kaufen. „Lidl, Aldi und Rewe sind vorangegangen, während Edeka das Informationsbedürfnis und den Wunsch der Verbraucher nach besserer Tierhaltung ignoriert“, sagt van Aken. Stattdessen sollte die größte deutsche Supermarktkette eine Vorreiterrolle übernehmen und für höhere Standards sorgen: „Edeka muss Haltung zeigen und Tierleid beenden. Wir fordern Edeka auf, ausschließlich Fleisch aus artgerechter und umweltschonender Produktion zu verkaufen.“ Bislang lockt laut Greenpeace Edeka Kunden mit Billigfleisch in seine Filialen. Das Preisdumping habe massive Auswirkungen auf die Produktionsbedingungen. Den Landwirten fehle das Geld für eine artgerechte Mast der Schweine. Edeka beteilige sich zwar wie andere Einzelhändler an der „Initiative Tierwohl“. Die damit finanzierten Maßnahmen reichten aber bei weitem nicht aus, um die Bedingungen für die Tiere maßgeblich zu verbessern. Die Vorgaben der Initiative sehen etwa vor, dass einem Schwein mit 110 Kilogramm Gewicht eine Fläche in der Größenordnung eines DIN-A-4-Blattes als zusätzlicher Platz im Stall zur Verfügung stehen soll. Die Anforderungen des Tierschutzgesetzes seien damit nicht erfüllt. Greenpeace habe mit einem Rechtsgutachten belegt, dass die konventionelle Schweinehaltung in Deutschland sowohl gegen das Tierschutzgesetz als auch gegen Artikel 20a des Grundgesetzes verstößt.
20.11.2018
Von: FebL/PM

Greenpeace-Protest vor dem umgestalteten Edeka-Markt. Foto: Greenpeace