Kaufland will bessere Haltungsbedingungen und faire Erzeugerpreise fördern

Bessere Haltungsbedingungen für Legehennen fördern und zeitgleich die heimischen Erzeuger unterstützen - das will die Kaufland-Supermarktkette mit dem Programm „Farm-Ei“ erreichen, mit dem das Unternehmen als Pilotprojekt in Baden-Württemberg startet. Hühner, die auf „Farm-Ei“-Höfen gehalten werden, haben laut Kaufland deutlich verbesserte Haltungsbedingungen als Freilandhühner und die Erzeuger bekommen eine faire Bezahlung. „Damit gehen wir weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus“, betont Stefan Rauschen, Leiter Einkauf Frische. „Tierwohlstandards zu verbessern, ist uns extrem wichtig. Daher ist das Projekt ,Farm-Ei‘ für Kaufland der nächste logische Schritt.“
„Farm-Ei“-Hühner haben laut Kaufland 20 Prozent mehr Platz als Freilandhühner. Während bei Freilandhaltung auf einem Quadratmeter Stallfläche maximal neun Hennen leben dürfen, sollen es bei „Farm-Ei“ maximal sieben Hennen sein. Eier von „Farm-Ei“ stammen ausschließlich von ausgewählten deutschen Familienbetrieben. „Wir freuen uns, dass wir die Produzenten vor Ort stärken und ihnen zeitgleich faire Löhne sichern“, erklärt Rauschen. Für jedes Ei erhalte der Erzeuger einen Zuschlag von 1 Cent und für die Teilnahme am Programm eine monatliche Prämie von 500 Euro. Neben mehr Platz erhalten die Hühner auf „Farm-Ei“-Höfen besondere Futtermischungen, die mit Mais und Kräutern angereichert sind. Als weiteres Plus steht ihnen mehr Beschäftigungsmaterial zur Verfügung. Wie Tests ergeben hätten, nutzen Hühner den Auslaufbereich häufiger, wenn sie dort die Möglichkeit haben, sich unterzustellen. Deshalb bieten die Außenbereiche der „Farm-Ei“-Höfe ausreichend Unterstände, um dem natürlichen Bedürfnis der Hühner nach Frischluft nachzukommen, teilt das Unternehmen mit. Ferner hat Kaufland angekündigt, ab April den bisher bei der Kennzeichnung von Fleischprodukten verwendeten „Haltungskompass“ durch die einheitliche Kennzeichnung im Lebensmitteleinzelhandel „Haltungsform“ zu ersetzen. Diese sei bereits so konzipiert, dass sie grundsätzlich vereinbar ist mit der geplanten staatlichen Tierwohlkennzeichnung. Folgende Stufen werden unterschieden:
- Stufe 1 "Stallhaltung": gesetzliche Anforderungen / Teilnahme QS-System
- Stufe 2 "Stallhaltung plus": höhere Tierwohlstandards, z. B. mindestens 10 Prozent mehr Platz im Stall und zusätzliches Beschäftigungsmaterial
- Stufe 3 "Außenklima": deutlich mehr Platz und Frischluft-Kontakt
- Stufe 4 "Premium": noch mehr Platz und Auslaufmöglichkeiten, z. B. Bio-Fleisch. Kaufland plant langfristig, die Stufe 2 "Stallhaltung Plus" als Kaufland-Mindeststandard zu etablieren.
01.04.2019
Von: FebL/PM

Kaufland hat ein Pilotprojekt "Farm-Ei" und die Umstellung auf die Kennzeichnung "Haltungsform" angekündigt. Foto: Kaufland