DBV fordert neue Verhandlungsstrategie bei EU-Mercosur-Verhandlungen

Anlässlich der Ankündigung aus der EU-Kommission, die Freihandelsverhandlungen mit den Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) bald zum Abschluss zu bringen, fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied , vom neu gewählten EU-Parlament eine veränderte Verhandlungsstrategie gegenüber den Mercosur-Staaten: "Wir Bauern haben die große Sorge, dass mit einem Mercosur-Abkommen die hohen EU-Standards in Lebensmittelsicherheit, Tierwohl, Umweltschutz und im sozialen Bereich unterlaufen werden. Ein solches Mercosur-Abkommen wäre ein massiver Schlag gegen eine nachhaltige und bäuerlich-unternehmerische Landwirtschaft in Europa, sowohl in der Tierhaltung als auch im Ackerbau. Die Landwirte stellen sich einem fairen Wettbewerb, aber gegen drastisch niedrigere Anforderungen, zum Beispiel bei Pflanzenschutzmitteln oder in der Tierhaltung können wir nicht bestehen. Vom neu gewählten EU-Parlament und von der kommenden EU-Kommission erwarte ich eine geänderte Verhandlungsstrategie gegenüber den Mercosur-Staaten. Es reicht nicht aus, für sensible Agrarprodukte einen begrenzten Importzugang auszuhandeln. Es ist zudem notwendig, dass alle Lebensmittel und Agrarrohstoffe aus dem Mercosur die im EU-Markt geltenden Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Dies würde Verbrauchern, Landwirten, der Umwelt und einem fairen Wettbewerb gleichermaßen dienen."
29.05.2019
Von: FebL/PM

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft hat Ende 2018 gemeinsam mit Camapct, der Kampagne Meine Landwirtschaft und dem Forum Umwelt und Entwicklung einen Online-Apell an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gestartet, „den Mercosur-Vertrag zu stoppen – damit die bäuerliche und ökologische Landwirtschaft in Europa weiter eine Chance hat!“.