Unruhige Zeiten für Möbelkonzernfamilie

Vorwürfe gegen Steinhoff

Die Möbelkonzernfamilie Steinhoff aus Westerstede (Nieders.), eine der großen nichtlandwirtschaftlichen Investoren und großer Flächenbesitzer in Ostdeutschland (Experten sprechen von über 20.000 Hektar), erlebt weiter unruhige Zeiten. Dem südafrikanisch-deutschen Möbelkonzern Steinhoff wird vorgeworfen, den Kapitalmarkt und die Aktionäre nicht rechtzeitig über Bilanzmanipulationen informiert und schwer nachvollziehbare Transaktionen in Milliardenhöhe durchgeführt zu haben. Jetzt hat nach Informationen der „FAZ“ das Oberlandesgericht Frankfurt/Main das Gerichtsverfahren eröffnet, Termin der mündlichen Verhandlung ist der 18. Dezember 2019.

Die Familienholding Steinhoff hatte im letzten Jahr die AbL auf Unterlassung einer Presseerklärung verklagt. Die AbL hatte öffentlich die Verantwortlichen in der Politik aufgefordert, bei einer eventuellen Insolvenz des Möbelriesen die landwirtschaftlichen Flächen an bäuerliche Betriebe zu vergeben statt an einen außerlandwirtschaftlichen Investor. Die AbL hatte das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht in Berlin gewonnen. Unterdessen berichtet die „Nordwest-Zeitung“ in Oldenburg, dass nach Unternehmensgründer Bruno Steinhoff, jetzt auch die älteste Tochter Angela Krüger-Steinhoff (beide waren Kläger gegen die AbL) aus dem Aufsichtsrat des Konzerns Ende August ausscheiden wird. Sie tritt zurück, „um sich auf das Familiengeschäft zu konzentrieren."

03.09.2019
Von: Georg Janßen

Foto: Thomsen