"Landwirtschaft ist in eine Entwicklung hineingedrängt worden, für die sie nun in der Kritik steht. " Das erklärt Prof. Dr. Alois Heißenhuber anlässlich der Präsentation eines neuen Buches mit dem Titel „
Zukunftsfähige Landwirtschaft - Herausforderungen und Lösungsansätze“. Die von mehreren Experten aus Agrar- und Umweltwissenschaften verfasste Publikation versteht sich laut Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND und Mitherausgeber der Publikation, als ein "Aufruf an die Gesellschaft zur Umkehr".
Eine Grundlage der Veröffentlichung bildet auch eine vom BUND Naturschutz in Bayern e.V. und dem Nachhaltigkeitsteam der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt veranstaltete Vortragsreihe und Tagung zum Thema „Zukunftsfähige Landwirtschaft“. In diesem Zusammenhang schlug Prof. Heißenhuber die folgende Definition von „bäuerlicher Landwirtschaft“, in Abgrenzung zu industrieller Landwirtschaft, vor: „Bäuerliche Landwirtschaft könnte heute definiert werden als eine Landwirtschaft, welche in einem besonderen Maße die Ziele des Umweltschutzes, einschließlich einer strukturierten Feldflur, und des Tierwohls sowie der sozialen Belange berücksichtigt. Diese Betriebe übertreffen die gesetzlichen Mindestanforderungen in ganz erheblichem Maße. Über ein Punktesystem, wie es aktuell von verschiedenen Gruppierungen (z.B. BÖLW, DVL, AbL, DLG) vorgeschlagen wird, könnte eine gesonderte Honorierung erfolgen. Bäuerliche Landwirtschaft wäre demnach eine gesellschaftlich akzeptierte Landbewirtschaftung, die bezüglich wichtiger Ziele des Umwelt- und Tierschutzes sowie fairer Arbeitsbedingungen höhere Niveaus erfüllt und dafür eine gesonderte Honorierung aus öffentlichen Mitteln erhält. Mit dieser bäuerlichen Landwirtschaft kann dann auch in der Werbung gearbeitet werden.“
Prof. Heißenhuber bei der AbL Mitteldeutschland
Prof. Alois Heißenhuber ist auch Referent auf dem von der AbL Mitteldeutschland veranstalteten Sächsischen Bauern- und Imkertag am 20.11.2019 im Klostergut Sornzig unter dem Motto „Zukunftsfähige Agrarpolitik ist Politik für Bäuerinnen, Bauern, Boden, Wasser und Vielfalt“.
Das vollständige Programm des Bauern-und Imkertages findet sich
hier.