Arla will auch in Dänemark ohne Gentechnik produzieren

Europas größtes Molkerei-Unternehmen, Arla Foods, wird in seinem Heimatland Dänemark ab dem 1. April 2021 nur noch Milch von Tieren verarbeiten, die vollständig gentechnikfrei gefüttert werden. Sollte ein Mitglied damit nicht einverstanden sein, müsse es spätestens bis 31. August 2020 seinen Ausstieg aus der Genossenschaft erklären, teilte das Unternehmen mit, das 9.900 Landwirten aus Schweden, Dänemark, Deutschland, Grossbritannien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden gehört. Das meldet der Verband Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG), dessen Mitglied die Arla Foods Deutschland GmbH ist. In Deutschland, den BeNeLux-Ländern und Schweden hat Arla bereits komplett auf Ohne Gentechnik–Milch umgestellt. Dass jetzt auch der Heimatmarkt folgen soll, begründete das Unternehmen mit der steigenden Nachfrage nach gentechnikfreien Milchprodukten und den sich daraus ergebenden Exportchancen. „Wenn wir unsere gesamte dänische Verarbeitungsmenge 2021 auf GVO-frei umstellen, dann können wir auch den Wünschen von Kunden im Ausland besser gerecht werden“, erklärte der Europa-Vorstand von Arla Foods, Peter Giørtz-Carlsen und verwies dabei auf die große Nachfrage nach Molkereiprodukten ohne Gentechnik in Deutschland. Als weiteren Vorteil der Komplettumstellung nannte Giørtz-Carlsen Einsparungen bei der Logistik und in der Produktion. Derzeit muss der Konzern zweigleisig fahren und gentechnikfrei erzeugte Milch in Dänemark getrennt erfassen und verarbeiten. Nach Angaben des Unternehmens machen gentechnisch veränderte Pflanzen bis zu zehn Prozent der Gesamtfuttermenge bei den dänischen Genossenschaftsmitgliedern aus. Für gentechnikfreie Milch sollen sie künftig zusätzlich einen Cent pro Kilogramm erhalten und zwar bereits in der Umstellungsphase ab dem 1. Januar 2021. Ab April 2021 würde Arla dann europaweit rund 10 Milliarden Kilogramm Milch aus gentechnikfreier Produktion erfassen. Insgesamt verarbeitet der Konzern jährlich rund 14 Milliarden Kilogramm Milch und erzielte damit 2019 einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro.