Freihandel für Toepfers Schimmelmais?

AbL-Vorsitzender Voß: „Hamburger Agrarhandelsunternehmen macht Profit auf Kosten von Bauern, Verbraucher- und Tierschutz. Für Freihandelsabkommen lässt der Fall Schlimmes befürchten“

„So sieht offenbar der Freihandel aus, den sich die deutsche Agrarindustrie wünscht“, kommentiert der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Bernd Voß Meldungen über den bevorstehenden Export von genanntem „Schimmelmais“ durch ein großes international tätiges Hamburger Unternehmen des Getreide- und Futtermittelhandels. Laut Meldungen soll es sich um Toepfer International handeln. Gerade erst hatten die AbL-Vorsitzenden und ein weiterer Landwirt bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Verstöße unter anderem gegen das Futtermittelrecht gestellt. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass das Handelsunternehmen Mais als Futtermittel aus Südosteuropa importiert habe, der mit dem Schimmelpilzgift Aflatoxin in einer Konzentration über unseren Grenzwerten belastet war. 35.000 Tonnen der Maispartien waren darauf hin von den Behörden sichergestellt worden. „Anstatt den Mais aus der Lebensmittelkette fernzuhalten, will das Unternehmen die laschen Grenzwerte der USA nutzen und den Mais nun den US-amerikanischen Farmern, Nutztieren und letztlich Verbrauchern auftischen. Profit kennt anscheinend keine Grenzen“, so Voß. „Gleichzeitig verhandeln die EU und USA über ein Freihandelsabkommen, bei dem sich die Verhandlungspartner ausdrücklich vor allem die ‚Harmonisierung’ von rechtlichen Standards vorgenommen haben. Der aktuelle Fall zeigt, dass Schlimmes zu befürchten ist“, sagte der AbL-Vorsitzende, und weiter:. „Es muss Schluss sein mit dem Aussperren der Öffentlichkeit bei den Verhandlungen. Landwirtschaft und Lebensmittel gehören nicht in solche Freihandelsabkommen.“
10.07.2013
Von: Pressemitteilung