Keine Agrarwende ohne Finanzwende

Über die Folgen des wachsenden Einflusses von BlackRock & Co. auf die Agrarkonzerne und die Landwirtschaftvon Im Zuge der Globalisierung hat sich die Bedeutung und Funktion der Finanzmärkte verändert. Die-se Entwicklungen beeinflussen in einem wachsenden Maße auch den Saatgut- und Pestizidmarkt. Unternehmen wie Bayer müssen und wollen nun nicht mehr nur auf den Gütermärkten (konventio-nelles und gentechnisch verändertes Saatgut, Pestizide) erfolgreich Gewinn erwirtschaften, sondern auch auf dem sehr flexiblen Kapitalmarkt wettbewerbsfähig sein. Große institutionelle Anleger hal-ten inzwischen umfangreiche Aktienanteile der Konzerne und beeinflussen deren corporate gover-nance (Unternehmensführung). Auf diese Weise bestimmt das Finanzkapital inzwischen nicht nur sehr wesentlich mit, wie die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen gestaltet sind und welche Produkte Bäuerinnen und Bauern angeboten werden. Einfluss nimmt es auch darauf, wie die Land-wirtschaft der Zukunft aussehen wird. Attraktiv für Finanzinvestoren ist in diesem Zusammenhang nicht zuletzt die Durchsetzung und Verbreitung neuer Technologien (z. B. die neue Gentechnik) und der weitere Ausbau von Eigentumsrechten an Saatgut durch noch mehr Patente. Der kritische Agrar-diskurs sollte sich daher auch mit den Entwicklungen auf den Finanzmärkten auseinandersetzen. Zum Artikel im Kritischen Agrarbericht 2021_hier weitere Artikel im KAB 2021_hier
29.01.2021
Von: Dr. Eva Gelinsky, Kritischer Agrarbericht 2021