Alternative Grüne Woche: 18.-26.1.22

Online-Konferenz, u.a. mit Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir, Silvia Bender, Ophelia Nick und Harald Grethe Themenschwerpunkt: Pestizide

Landwirtschaft anders – unsere Grüne Woche

18. – 26. Januar online aus der Heinrich-Böll-Stiftung In der Agrarpolitik beginnt ein spannendes Jahr unter neuen und grünen Vorzeichen. Diesen agrarpolitischen Neustart möchten wir im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Landwirtschaft anders – unsere Grüne Woche“ mit vielfältigen Debatten rund um die großen Fragen der Agrar- und Ernährungspolitik begleiten. Wie kann die Landwirtschaft angesichts jahrelang verschleppter Reformen für das 1.5 Grad-Klimaziel fit gemacht werden? Was sind die großen Stellschrauben und Weichen, die eine grüne Agrarpolitik in den nächsten Wochen und Monaten neu justieren muss? Den Fokus unserer grünen Woche legen wir in diesem Jahr auf das Thema Pestizide: Mit dem Pestizidatlas 2022 leisten wir einen Beitrag zu der öffentlichen Debatte rund um das Thema Pflanzenschutz. Wir freuen uns auf spannende Veranstaltungen unter anderem mit Cem Özdemir, Silvia Bender, Ophelia Nick, Barbara Unmüßig und Harald Grethe. Auch in diesem Jahr müssen wir unsere Angebote und Diskussionen leider wieder ins Internet verlagern. Damit gehen viele der bedeutenden informellen Gespräche verloren. Das ist schade, lässt sich aber aufgrund der Pandemie nicht ändern. Wichtig ist uns, dass wir dennoch die entscheidenden politischen Debatten führen können – denn die Weichen für die Zukunft stellen wir jetzt. Daher ist es uns ein großes Anliegen und eine Freude, Sie alle auch dieses Jahr wieder zu Diskussionen in den digitalen Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung einladen und begrüßen zu dürfen. Bitte melden Sie sich für die Veranstaltungen an, damit wir Ihnen im Vorfeld den jeweiligen Link zusenden können. Weitere Informationen...

Dienstag, 18.01., 19.00 – 20.30 Uhr

Pestizidatlas 2022 Podiumsdiskussion in Kooperation mit dem BUND und Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) Im Bier und im Honig, auf Obst und Gemüse, im Gras auf Spielplätzen und sogar im Urin oder in der Luft – überall lassen sich mittlerweile Spuren von Pestiziden aus der Landwirtschaft nachweisen. Wir wollen auf dem Podium diskutieren, wo wir in Deutschland mit dem Thema Pflanzenschutz stehen, welche Weichen die neue Regierung stellen will und wie wir die Vorgaben der EU umsetzen können. Begrüßung und Vorstellung Pestizidatlas 2022 Katrin Wenz, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Podiumsdiskussion
  • Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung
  • Bärbel Gerowitt, Professorin an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock
  • Jan Wittenberg, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
  • Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Moderation: Barbara Unmüßig, Vorständin Heinrich-Böll-Stiftung Sprache: Deutsch Für Nachfragen: Hagen Döcke, doecke@boell.de

Mittwoch, 19.01., 18.30 – 19.30 Uhr

Politischer Aufbruch: Wie werden im grün geführten Agrarministerium die Weichen Richtung Zukunft gestellt? Um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten, müssen die politischen Rahmenbedingungen umfassend geändert werden. Denn die Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sind groß: Die ökonomische Situation auf den Höfen ist für viele Landwirtinnen und Landwirte desaströs. Immer mehr Betriebe geben auf. Zugleich sind die gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtschaft erheblich gewachsen: mehr Klima- und Biodiversitätsschutz wird genauso gefordert wie mehr Tierwohl. Wie dieser Zielkonflikt zwischen ökonomischen Zwängen und gesellschaftlichen Erwartungen zukunftsfest aufgelöst werden kann, wird Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit Jugendorganisationen aus Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden sowie der Wissenschaft diskutieren. Podiumsdiskussion mit:
  • Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft
  • Myriam Rapior, Bundesvorstand Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz
  • Kathrin Muus, Bundesvorsitzende Bund der Deutschen Landjugend
  • Harald Grethe, Professor für Internationalen Agrarhandel und Entwicklung
Moderation: Stefanie Awater-Esper, Journalistin, Top-Agrar Sprache: Deutsch Für Nachfragen: Hagen Döcke, doecke@boell.de

Mittwoch, 19.01., 19.30 – 21.30 Uhr

Toxic Business: Pestizide in Afrika - in der EU verboten, für den Export erlaubt Film und Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit den Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung Auch deutsche Chemiekonzerne verkaufen in Kenia Pestizide, die in Europa aufgrund ihrer krebserregenden Wirkstoffe verboten sind. Doch es regt sich Widerstand, in Kenia und anderen afrikanischen Ländern protestieren Kleinbauernverbände und NGOs gegen die doppelten Standards und setzen sich für Importbeschränkungen ein. Wir zeigen den Film „Toxic Business“ von Katja Becker und Jonathan Happ und sprechen im Filmgespräch mit der Regisseurin und mit Gästen aus den Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Kenia und Nigeria über die Pestizidexporte deutscher Hersteller in afrikanische Staaten und die Folgen für die Kleinbäuer*innen. Podiumsdiskussion mit:
  • Katja Becker, Regisseurin
  • Layla Liebetrau, Route to Food Initiative, Nairobi
  • Ikenna Donald Ofoegbu, Ökonom und Umweltkoordinator der Heinrich-Böll-Stiftung in Nigeria
Moderation: Silke Bollmohr, Agrarwissenschaftlerin und Toxikologin Sprache: Deutsch und Englisch in Simultandolmetschung Für Nachfragen: Beate Adolf, adolf@boell.de

Donnerstag, 20.01., 19.00 – 20.30 Uhr

Kommt der Exportstopp für verbotene Pestizide? – Wie die Doppelstandards in der globalen Pestizidvermarktung beendet werden können Podiumsdiskussion in Kooperation mit BUND, INKOTA-netzwerk, Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Europäische Pestizidhersteller wie Bayer, BASF und AlzChem aus Deutschland oder Syngenta aus der Schweiz vertreiben in Asien, Afrika und Lateinamerika Pestizide mit Wirkstoffen, die in der EU aufgrund ihrer hohen Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt nicht genehmigt sind. Das hat fatale Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Menschen. Welche Verantwortung trägt hier die deutsche Politik? Welche Schritte kann und wird die neue Bundesregierung nun einleiten, nachdem der aktuelle Koalitionsvertrag  vorsieht, den Export von bestimmten Pestiziden künftig rechtlich zu untersagen? Und was fordern zivilgesellschaftliche und gewerkschaftliche Vertreter*innen aus dem globalen Süden? Diesen und weiteren Fragen soll im Rahmen der Veranstaltung nachgegangen werden. Begrüßung und Input:
  • Susan Haffmans, PAN Germany
  • Jan Urhahn, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Podiumsdiskussion mit:
  • Lena Luig, INKOTA-netzwerk
  • Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
  • Marcos Orellana, UN-Sonderberichterstatter für giftige Substanzen und Menschenrechte
  • Colette Solomon, Women on Farms Project, Südafrika
  • Moderation: Christine Chemnitz, Heinrich-Böll-Stiftung
Sprache: Deutsch und Englisch in Simultandolmetschung Für Nachfragen: Hagen Döcke, doecke@boell.de

Samstag, 22.01., 17.00 – 20.00 Uhr

Aktion – Agrarwende anpacken, Klima schützen! Soup & Talk Online Nach der „Wir haben es satt“ Demo aufwärmen, Süppchen essen, Leute treffen und bei „Soup & Talk“ hören und sehen welche tollen Ansätze und Projekte zur Transformation es in der Landwirtschaft schon gibt. Was gibt es Neues aus Stadt und Land, von nah und fern. Genauso läuft es diesmal auch, bloß wieder am Bildschirm. Ihr könnt von überall auf der Welt dabei sein und wir reisen dann von einem spannenden Projekt zum nächsten. Denn: Beim Soup & Talk jagt im 5-Minuten-Takt eine innovative, spannende Initiative die Andere. Unser internationaler digitaler Inspirationskessel vernetzt dabei über 30 Akteur*innen, die für eine faire, ökologische Transformation des Lebensmittel- und Landwirtschaftssysteme eintreten. Sprache: Deutsch und Englisch in Simultandolmetschung Für Nachfragen: soupntalk@wir-haben-es-satt.de

Mittwoch, 26.01., 09.00 – 17.00 Uhr

Fachtagung: Bauern ohne Boden? – Neue Eigentumsträger für den Zugang zu Land Der Druck auf den landwirtschaftlichen Bodenmarkt ist seit der Finanzkrise 2008 enorm gestiegen. Land ist zu einem Spekulationsobjekt geworden, vielfältige Nutzungsinteressen mit außerlandwirtschaftlichem Kapital treiben die Preise vielerorts drastisch in die Höhe. Kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe können ihre Flächen nicht mehr halten, Hofübergaben und Neugründungen scheitern an der Finanzierung. Die Fachtagung stellt neuen Akteure am Bodenmarkt vor, zeigt besondere Herausforderungen ihrer Strategie und Tätigkeiten auf und bietet eine Dialog-Plattform, mit politischen Entscheidungsträger:innen Lösungsansätze zu diskutieren. Sprache: Deutsch und Englisch in Simultandolmetschung Für Nachfragen: Stefanie Wild, stephanie.wild@kulturland.de
26.01.2022