Kleingruppenhaltung: Und wieder keine Lösung

Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hält nichts von Tierschutz könnte man meinen, wenn man seine kompromisslose Haltung beim Ende der Kleingruppenhaltung von Legehennen betrachtet. Dabei verlangen die Probleme der Kleingruppen-Käfighaltung nach einer schnellen Lösung: Platzmangel, Gitterboden, kein Tageslicht, Verhaltensstörungen, Verletzungen und daraus folgende Erkrankungen. Laut BMEL werden heute immer noch 5 Millionen Legehennen in Kleingruppenkäfigen in Deutschland gehalten. Das Verfassungsgericht hat die Kleingruppenhaltung bereits 2010 als verfassungswidrig erklärt. Seitdem warten die Bundesländer darauf, dass die Bundesregierung endlich reagiert und eine Ausstiegsfrist festlegt. Die Bundesländer fordern einen Ausstiegsfrist bis zum Jahr 2023 mit Ausnahmen auch bis 2025. Das Bundesministerium hält dagegen an einem Ausstieg ab 2028 und mit Ausnahmen 2030 fest. Damit übernimmt das Landwirtschaftsministerium die Vorgaben des Landvolk Niedersachsens und des Geflügelwirtschaftsverbandes die 2028 unter Verweis auf die hohen Kosten eines Umbaus für eine akzeptable Frist halten. Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Grünen Bundestagsfraktion erklärt zur gescheiterten Kompromissfindung: „Wieder einmal stellt sich das Landwirtschaftsminister in einer zentralen Frage des Tierschutzes quer. Die Forderung der Bundesländer, innerhalb der nächsten zehn Jahre aus der Käfighaltung auszusteigen, traf auf rücksichtslose Sturheit.“
16.06.2015
Von: mn

Lasst die Hühner frei!