Bauern solidarisieren sich mit Streiks der Molkereibeschäftigten

Anlässlich der anhaltenden Warnstreiks der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bei bayrischen Molkereien in der Tarifauseinandersetzung um Lohnerhöhungen hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) dem NGG-Landesverband und weiteren Gliederungen der NGG ihre Solidarität ausgesprochen. Die AbL erinnerte daran, dass von Bauernseite der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) vor einigen Jahren einen bundesweiten Milchstreik für faire Milcherzeugerpreise organisiert und dabei wichtige Solidarität auch aus den Reihen von NGG und von Molkerei-Betriebsräten erfahren habe. „Es geht um faire Bezahlung von Milch und Arbeit“, so der stellvertretende AbL-Bundesvorsitzende und Milchbauer Ottmar Ilchmann, „und es geht um eine gemeinsame Strategie, die die dafür notwendigen Rahmenbedingungen für Beschäftigte und Milchbauern nachhaltig sichert.“ Abzulehnen sei eine neoliberale Milchpolitik von Molkereimanagern, die auf riskante und nicht kostendeckende Massenexporte in Drittländer setzten und bereit seien, hiesige bewährte soziale und ökologische Qualitätsstandards einer inakzeptablen Freihandelsausrichtung zu opfern. Gerade in der jetzigen Milchmarktkrise mit ihren anhaltend ruinösen Erzeugerpreisen dürften sich Bauern und Arbeitnehmer von Managern und Verbänden der Milchindustrie nicht gegeneinander ausspielen lassen. Der Landesbezirksvorsitzende der NGG Bayern, Freddy Adjan, bedankte sich daraufhin, erfreut über die bekundete Solidarität mit den ca. 14.000 Beschäftigten in der bayerischen Milchwirtschaft, und betonte: „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben wissen um den Wert der Milch und fordern eine faire Bezahlung nicht nur für ihre eigene Arbeitsleistung, sondern auch für alle Milchbauern. Es wird den Molkereien nicht gelingen, einen Keil zwischen die Milchbauern und die Beschäftigten der bayerischen Milchwirtschaft zu treiben.“
21.10.2015
Von: en/cw