Bayer & Co planen Gesetzesänderungen, um Klagen abzuwehren

Bayer kaufte 2018 trotz enormer Kritik Monsanto, den Hersteller von Roundup. Damit hat der inzwischen zweitgrößte Agrarchemiekonzern der Welt auch zahlreiche Klagen gegen Monsanto übernommen, unter an­de­rem gegen den Wirkstoff Glyphosat, aber auch Dicamba und PCB. Bayer behauptet weiter­hin, ihre Produkte seien sicher, wenn die Farmer und Nutzer:innen sie nur richtig anwenden. Und das, obwohl die Internationale Agentur für Krebsforschung bspw. Glyphosat als „wahr­scheinlich krebserregend" einstuft. Die IARC verweist dabei auf zahlreiche Tierstudien und epide­miologische Studien, die einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und Non-Hodgkin-Lym­phomen herstellen. Laut Bayer selbst ist die Klagewelle in den USA gegen Glyphosat weiterhin eines der größ­te Probleme für die Konzernkasse und den Aktienkurs. Offen seien noch rund 52.000 Streitfälle. Bayer hat dafür Rückstellungen in zweistelliger Milliardenhöhe bil­den müssen. Eine neue Strategie von Bayer u.a. Konzerne scheint nun sein, Gesetzesinitiativen zu starten, die Landwirten und anderen Personen die Möglichkeit nehmen sollen, im Krankheitsfall gegen ihre Pestizide zu klagen. Dabei fahren sie eine Doppelstrategie. In mehreren Bundesstaaten wurden Gesetze eingebracht, nach denen Kläger:innen nicht mehr argumentieren könnten, dass die Hersteller sie hätten warnen müssen, dass die Produkte Krebs oder eine andere Krankheit verursachen könnten. Gleichzeitig gibt es starke Lobbyaktivitäten für ein Bundesgesetzes, das den Bundesstaaten verbieten würde, eigene Gesetze zu erlassen, die den Einsatz von Pestiziden auf der Grundlage von Risiken einschränken. Während die Pestizidhersteller dafür lobbyieren, würde es die Möglichkeiten der Betroffenen erheblich einschränken, Schadenersatz für durch Pestizide verursachte Gesundheitsschäden zu erstreiten.

Quelle: www.scientificamerican.com/article/widely-used-herbicide-linked-to-cancer/

26.04.2024
Von: Annemarie Volling