Bis Mitte Juli sollen die Änderungen des Deutschen GAP-Strategieplanes für das Jahr 2025 bei der Europäischen Kommission eingereicht werden. Das Kredo der aktuell hierzu zwischen dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und den Bundesländern laufenden Verhandlungen ist dabei klar: Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Deutschland soll einfacher werden und darf gleichzeitig ihre ökologische Wirksamkeit nicht verlieren. Diesen Grundsatz hat nicht nur Bundesminister Cem Özdemir in den letzten Monaten immer wieder ausgegeben, auch die kürzlich durchgeführte Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) hat einen entsprechenden Beschluss gefasst.
Eine konkrete Möglichkeit, diesem Anspruch innerhalb der Konditionalität Rechnung zu tragen besteht aus Sicht von AbL, Bioland und NABU in der konsequenten Umsetzung eines jährlichen Fruchtwechsels auf Ackerland (GLÖZ 7). Damit würde nicht nur die aktuell aus unterschiedlichen Zeiträumen und Anteilen der Ackerfläche bestehende Regelung innerhalb von GLÖZ 7 stark vereinfacht, sondern auch ein messbarer Beitrag zu mehr Vielfalt auf dem Acker geschaffen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Beschlüsse zur Aufweichung der ökologischen Wirksamkeit der GAP auf EU-Ebene sei diese aktuell notwendiger denn je, so die Verbände. Sie betonen zudem, dass weite Fruchtfolgen in Zeiten zunehmender Markt- und Wetterextreme auch zur Risikostreuung auf landwirtschaftuchen Betrieben beitragen. Ungeachtet der aktuellen Rückschritte in der Agrarpolitik auf EU-Ebene etablieren daher viele landwirtschaftliche Betriebe in der Praxis bereits heute ausgeklügelte und vielfältige Fruchtfolgen. Dies zeigt auch die Initiative #ZeigdeineFruchtfolge.
Ottmar Ilchmann, AbL-Sprecher für Agrarpolitik:
„Fruchtfolgen sind der Kern des Ackerbaus und wichtige Multitalente. Vielfältig ausgestaltet tragen sie zur Ökologisierung und wirtschaftlichen Stabilität der Landwirtschaft bei. Ein jährlicher Fruchtwechsel ist zudem für jedermann verständlich und würde die aktuelle Regelung stark vereinfachen."
Jan Plagge, Bioland-Präsident:
„Eine gute Fruchtfolge versorgt den Boden mit Nährstoffen und gehört längst zur guten fachlichen Praxis auf vielen Betrieben. Und eine gute Fruchtfolge spart Pestizide, weil dadurch der Lebenszyklus von Schädlingen unterbrochen wird. Daher ist sie im Ökolandbau, der ohne chemisch-synthetische Pestizide arbeitet, von ganz besonderer Bedeutung.“
Jörg-Andreas Krüger, NABU-Präsident:
„Vielfältige Fruchtfolgen sind ein WinWin für Betriebe und Natur. Sie führen zu einem reduziertem Pflanzenschutz- und Düngemitteleinsatz. Dadurch werden Äcker wieder zu Lebensraum und Gewässer sauberer. Die aktuelle Regelung dazu ist viel zu kompliziert. Sie muss einfacher und zugleich wirksamer werden. So werden verlässliche Rahmenbedingungen für zukunftsfähige Betriebe geschaffen.“
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