Erneut illegalen GV-Leinsamen entdeckt

Lebensmittelüberwachungsbehörden in Baden-Württemberg haben gentechnische Verunreini­gun­gen in Leinsamen entdeckt. Es handelt sich um den GV-Leinsamen FP 967 (Triffid), der in Europa weder eine Anbau- noch eine Importzulassung hat. Folglich gilt Nulltoleranz. Triffid war zuletzt 2009 aufgetaucht und sorgte damals für Rückrufaktionen in über 30 Ländern und einem enormen Schaden. Gefunden wurde der GV-Leinsamen in geringen Spuren (unter 0,1 Prozent) einer zufällig gezogenen Stichprobe einer Bio-Leinsa­men-Ernte auf einem Betrieb. Die gesamte Erntemenge betrug 8 Tonnen und wurde sichergestellt. Ein Prozent davon (80 Kilogramm) seien bereits zur Backwarenherstellung ausgeliefert worden, so das Ministerium für Verbraucherschutz. Welche Bäcker betroffen seien, wurde nicht mitgeteilt. Laut Informationsdienst Gentechnik hat der Triffid-Fall erneut mindestens europäische Dimensionen. So solle das Saatgut des süddeutschen Landwirts aus einer Saatgutpartie von fast zehn Tonnen stammen, die in Tschechien erzeugt worden ist. Diese sei bereits 2018 nach Deutschland (fast 4.000 Kilogramm) und Irland (knapp 6.000 Kilogramm) verkauft worden. Das Saatgut ist konventionell, der baden-württembergische Biobauer verwendete es mit einer Ausnahmegenehmigung. Einen Beweis, dass dieses Saatgut bereits verunreinigt war, gibt es dem Vernehmen nach nicht, da von der Ursprungspartie bislang keine Restbestände zum Testen gefunden werden konnten.
20.01.2021
Von: Meldungen Bauernstimme av