Fast zwei Drittel gegen Lockerungen der Gentechnik-Regeln

Fast zwei Drittel der deutschen Wählerinnen und Wähler (65 Prozent) sind gegen Lockerungen der Regeln für Zulassung und Kennzeichnung von Pflanzen aus neuen Gentechnik-Verfahren wie CRISPR. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG). Für 43 Prozent der Befragten spielt das Thema Gentechnik auf Acker und Teller bei der Bundestagswahl 2021 eine wichtige Rolle, für 22 Prozent sogar eine „sehr wichtige“. Am größten ist die Bedeutung des Themas mit 57 Prozent für potenzielle Grünen-Wählerinnen und -Wähler. Bemerkenswert ist laut VLOG, dass die Ablehnung von Lockerungen für neue Gentechnik, wie sie zuletzt auch die EU-Kommission vorgeschlagen hat, bei den Anhängern aller Parteien überwiegt. Selbst bei denjenigen, die der FDP ihre Stimme geben wollen, sind 49 Prozent gegen eine Gentechnik-Deregulierung und nur 40 Prozent dafür – obwohl sich die Partei in ihrem Wahlprogramm dafür ausspricht. Am stärksten lehnen Linke-Anhänger mit 75 Prozent Lockerungen bei Gentechnik-Zulassung und -Kennzeichnung ab. Deutsche Wählerinnen und Wähler erteilen EU-Kommission klare Abfuhr
„Die deutschen Wählerinnen und Wähler erteilen den Plänen der EU-Kommission für eine Gentechnik-Deregulierung eine deutliche Abfuhr. Sie bestätigen damit eindrucksvoll die jüngsten Erklärungen und Initiativen des deutschen Lebensmittelhandels zu diesem Thema“, erklärt VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting. „Das müssen die Parteien und Fraktionen im neuen Bundestag ernst nehmen und ihre Politik entsprechend ausrichten. Unsere Umfrage zeigt auch, dass Gentechnik auf Äckern und Tellern nach wie vor für sehr viele ein wichtiges Thema auch mit Blick auf die Bundestagswahl ist.“ Auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hatte sich kürzlich mit Blick auf den zuvor vorgestellten Bericht der EU-Kommission gegen eine Deregulierung ausgesprochen und in diesem Zusammenhang von der künftigen Bundesregierung auch gefordert, sich mit Nachdruck um Nachweisverfahren für Produkte zu kümmern, die mit neuer Gentechnik erzeugt wurden. Zur repräsentativen Civey-Umfrage
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) e.V. 2.500 Personen zwischen dem 30. und dem 31. Juli 2021 zu den Fragen „Sollten die Regeln für Zulassung und Kennzeichnung von Pflanzen aus neuen Gentechnik-Verfahren (z.B. CRISPR) Ihrer Meinung nach gelockert werden?“ und „Wie wichtig ist Ihnen das Thema, Gentechnik in Lebensmitteln und Landwirtschaft‘ bei der Bundestagswahl 2021?“ befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,3 Prozent.