Am 25. Juni 2024 haben mehrere europäische Organisationen aus den Bereichen Umweltschutz, Landwirtschaft, Imkerei und Lebensmittelproduktion eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht, in der eine robuste und wissenschaftsbasierte Regulierung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik (NGT) gefordert wird. Die Organisationen fordern die EU-Mitgliedsländer dazu auf, einen Vorschlag zur Deregulierung zurückzuweisen, der von der belgischen Ratspräsidentschaft vorgelegt wurde. Es besteht die Möglichkeit, dass die Mitgliedsländer morgen (am 26.06.2024), kurz vor dem Ende der belgischen Ratspräsidentschaft, über einen erneuten Vorschlag der belgischen Ratspräsidentschaft abstimmen, der aber weiterhin zu einer kompletten Deregulierung von NGT-Pflanzen führen würde.
Der Aufruf ist unterzeichnet von Agrolink Association (Bulgarien), Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL, Deutschland), ARGE Gentechnikfrei (Schweiz), Aurelia Foundation (Deutschland), Biodynamic Federation Demeter International e.V., BUND (Friends of the Earth Germany, Deutschland), Deutscher Berufs und Erwerbs Imker Bund e.V., Corporate Europe Observatory (CEO), Earth Trek (Zemljane staze, Kroatien), European Non-GMO Industry Association (ENGA), Gen-ethisches Netzwerk e.V. (Deutschland), IFOAM Organics Europe, Nature & Progrès Belgique (Belgien), Plataforma Transgénicos Fora (Portugal), Save Our Seeds! (SOS, Deutschland), SITO seeds (Griechenland) und Testbiotech (Deutschland).
Die Organisationen fordern, dass die Regulierung von NGT-Pflanzen auch in Zukunft eine verpflichtende Risikoprüfung vorsieht und es zudem ermöglichen soll, den Überblick über alle in Verkehr gebrachten NGT-Pflanzen zu behalten und ein Monitoring durchzuführen. Zudem sind Anbau und Lebensmittelproduktion so zu trennen, dass die traditionelle Lebensmittelproduktion geschützt bleibt. Auch die Rückverfolgbarkeit und die Kennzeichnung der Endprodukte müsse gewährleistet sein.
Zum gemeinsamen Statement (englisch) hier.