Kanada: Freihandelskosten für Milchbauern mildern

Kanadas Freihandelsabkommen mit USA, EU usw. werden für die einheimischen Milchbauern teuer werden. Deshalb hat die kanadische Regierung beschlossen, die Milcherzeuger mit einem Subventionspaket von 11 Mrd. € in den nächsten 8 Jahren zu unterstützen. Beginnen soll es nach Auskunft der Landwirtschaftsministerin Bibeau im ersten Jahr mit 234 Mio. € als Direktzahlung auf die jeweilige Quote. Ein 80 Kuh- Betrieb wird laut agrar Europe damit im Schnitt 19.000 € bekommen. Die Bedingungen für die nächsten Jahre werden jeweils mit dem Milcherzeugerverband ausgehandelt.

Der Verband zeigt sich zufrieden mit der Lösung, erinnert aber die Regierung an ihr Versprechen, bei zukünftigen Freihandelsabkommen keine Zugeständnisse auf Kosten der Milchbauern zu unterschreiben. Er befürchtet jährliche Einbußen von 8%.

Ein typischer Deal im internationalen Handel: Freihandel und Zollabbau für die einen, Subventionen für die anderen. Gewinne bei den Handelsnutznießern, staatliche (Sozial-) Politik für die Verlierer.

Glücklich, welcher Staat sich das erlauben kann…


15.09.2019
Von: Hugo Gödde

Grenzaktion mit Treckern gegen das EU-Kanada Handelsabkommen. Foto: AbL