Die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern im Bereich des Umwelt-, Klima und Tierschutzes (Ökoregelungen)müssen deutlich besser entlohnt werden als bisher. Dies gilt insbesondere für Grünlandbetriebe mit Weidehaltung. Dass die bisherigen Prämienhöhen der Ökoregelungen nicht ausreichen, zeigt die von Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mittgeteilte Zurückhaltung vieler Betriebe bei der ersten Antragstellung.
Die AbL fordert das BMEL und die Bundesländer auf, sich darauf zu verständigen, die Prämienhöhen der Öko-Regelungen noch in diesem Jahr auf die maximal möglichen 130% zu erhöhen. Sollten darüber hinaus weitere Mittel verbleiben, fordert die AbL, diese ausschließlich für eine Aufstockung der Umverteilungsprämie zur Stärkung kleiner und mittlerer Betriebe einzusetzen. Dies lässt sich auf Basis der vom BMEL im April vorgelegten wirtschaftlichen Lage der landwirtschaftlichen Betriebe gut begründen. Für das kommende Jahr sind die Prämienhöhen von vorn herein deutlich zu erhöhen. Das Budget für die Ökoregelungen muss bis 2027 kontinuierlich ansteigen. Es muss zudem noch in diesem Jahr eine zusätzliche Öko-Regelung für die Weidehaltung von Milchkühen beschlossen werden.
Ottmar Ilchmann, Milchviehhalter sowie Landesvorsitzender der AbL Niedersachsen und Mitglied der Fachgruppe GAP des AbL-Bundesverbandes, führt aus: „Wer ernsthaft etwas für den Klima-, Grundwasser- und Artenschutz in der GAP tun möchte, muss endlich damit beginnen, Grünlandbetriebe und die Weidehaltung von Milchkühen in den Öko-Regelungen der GAP angemessen zu honorieren. Die aktuelle Förderung treibt die Kühe von uns Bäuerinnen und Bauern in den Stall statt auf die Weide. Eine zusätzliche Öko-Regelung ist überfällig. Ein Vorschlag, wie ein Kompromiss der verschiedenen Ausgestaltungsvorschläge für eine zusätzliche Öko-Regelung in Bereich Grünland aussehen könnte, liegt bereits seit langem vor.“
Ausgestaltungsvorschlag für eine zusätzliche Ökoregelung im Grünland > hier.