Plattform-Verbände fordern: Neue EU-Agrarpolitik muss gesellschaftlichen Mehrwert bringen

Für Umwelt, biologische Vielfalt, Tierschutz und wirtschaftliche Perspektiven für bäuerliche Betriebe und ländliche Gemeinschaften

Eine breite Verbände-Plattform aus Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft, Entwicklungspolitik und Tierschutz fordert in einer gemeinsamen Stellungnahme eine grundlegende Reform der EU-Agrarpolitik (GAP): Gelder zur Honorierung gesellschaftlicher Leistungen nutzen; Marktkrisen durch Regeln vermeiden; internationale Verantwortung übernehmen; Vielfalt der Betriebe erhalten und ausbauen!

Verbändeposition zur GAP

Am 29.11.2017 hat die EU-Kommission in ihrer Mitteilung "Ernährung und Landwirtschaft der Zukunft" Leitlinien für die neuerliche Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU vorgelegt. Der neuerliche Reformprozess eröffnet die Chance, positive Bestandteile der GAP zu stärken und die erheblichen Schwächen und Unzulänglichkeiten zu beheben. Die deutsche Plattform von Verbänden aus Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft, Entwicklungspolitik, Verbraucherschutz und Tierschutz erinnert an ihre gemeinsamen Vorschläge füreine grundlegende GAP-Reform vom März 2017.

Reform der EU-Agrarpolitik 2020

Die Verbände schlugen vor, die GAP grundlegend an gesellschaftlichen Zielen auszurichten und eine Qualitätsstrategie zu verfolgen. Damit sollten die gesellschaftlichen und fachrechtlichen Anforderungen an die Lebensmittelerzeugung bewusst aufgegriffen und umgesetzt werden, um die Wertschöpfung für die meisten Betriebe zu erhöhen und nachhaltige ökonomische Perspektiven zu schaffen. Die politischen Instrumente vom Fachrecht, der Förderpolitik bis zur Markt- und Handelspolitik sollten entsprechend genutzt und umgestaltet werden. Die Verbände forderten, die GAP und ihre Umsetzung in Deutschland in den Dienst dieser Qualitätsstrategie zu stellen. Dabei muss die GAP nach 2020 in der Förderpolitik durchgängigden Grundsatz befolgen, dass öffentliche Gelder voll und ganz zur Honorierung konkretergesellschaftlicher Leistungen genutzt werden müssen. Die Verbände forderten Regeln zuinstallieren, um verheerende und teure Krisen wie die der Jahre 2014-2016 im Milch- und Schweinemarkt zu vermeiden bzw. ihr Ausmaß erheblich zu reduzieren. Eine Qualitätsstrategie erfordert zudem EU-Regeln für eine verpflichtende, klare und aussagekräftige Kennzeichnung von Lebensmitteln, damit Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Teil der Verantwortung auch aktiv wahrnehmen können. Gleichzeitig muss das Niveau des europäischen Fachrechts im Umwelt- und Naturschutz, Verbraucher- und Tierschutz angehoben und für eine konsequente EU-weite Umsetzung gesorgt werden. Zum Plattformpapier hier.
15.03.2018
Von: Publikation

Dateien:
Plattform-Verb%C3%A4nde_2018-03_Stellungn_zur_KOM-Mitteilung.pdf