Wissenschaftler: Gentechnik hilft bei Trockenresistenz nicht weiter

Bei der Frage, wie sich die Landwirtschaft an die Klimawandelfolgen anpassen können, wird immer wieder die Gentechnik ins Spiel gebracht. Dabei sei es gar nicht so einfach, die gewünschte Eigenschaft zu züchten, so Andreas Stahl vom Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) in Quedlinburg in einem Artikel in der Neuen Züricher Zeitung. „Trockenstresstoleranz ist kein einzelnes Merkmal wie beispielsweise eine Pilzresistenz, sondern ein Zusammenspiel vieler verschiedener Eigenschaften in der Pflanze“, sagt Stahl. Hinzu kämen die Wechselwirkungen mit der Umwelt und dass Trockenstress nicht jedes Jahr gleich sei. Mal sei es von Vorteil, wenn eine Sorte früh reife, mal nicht. Weil es also nicht die eine genetische Eigenschaft gibt, die eine Pflanze mit Dürre zurechtkommen lässt, helfen auch mögliche gentechnische Veränderungen nicht wirklich weiter. „Man muss viele Eigenschaften kombinieren, so dass die Pflanzen dann den Bedürfnissen der Landwirte und der Bevölkerung entsprechen“, sagt er. Annelie Holzkämper vom schweizerischen Kompetenzzentrum für Landwirtschaft Agroscope ergänzt: Entscheidend sei eine Diversifizierung, also eine Kombination unterschiedlicher Anpassungen in der Bewirtschaftung der Böden und verschiedener Kulturen, um Anbaurisiken möglichst breit zu streuen.

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20.10.2022
Von: Volling, Meldung
Dateien:
NZZ_Angepasste_Sorten_D%C3%BCrre_05_09_2022.pdf