Noch 2011 bestätigte der Europäische Gerichtshof den Imkern: Honig muss frei von Gentechnik-Pollen sein. Inzwischen jedoch ist die Biene selbst zum Objekt gentechnischer Veränderungen geworden. Die gentechnisch „optimierte“ Honigbiene soll nun mit Hilfe gentechnisch manipulierter Darmbakterien resistenter gegen Pestizide und Milben gemacht werden. Wissenschaftliche Interessen Die Honigbiene ist für die Wissenschaft von großem Interesse. Sie gilt als Modellorganismus für die Erforschung von Krankheiten, sozialem Verhalten und Gehirnfunktionen bei Insekten. Ihr Genom wurde 2006 vollständig sequenziert. Um die Funktionen der nun bekannten DNA-Abschni
Fast 60 deutschen Pflanzenzüchtungsunternehmen haben sich zum Forschungsvorhaben PILTON zusammengeschlossen. Sie wollen mit Hilfe der Gen-Schere CRISPR/Cas12 die Pilztoleranz von Weizen erhöhen. Im Vorfeld wurde ein Gen ausgemacht, dass bei der Pilzabwehr im Weizen eine wichtige Rolle spielen soll. „Die Projektidee ist, dass wir eine neue Toleranzquelle gegen pilzliche Erkrankungen im Weizen schaffen wollen“, so Dr. Dietmar Stahl von der KWS und Leiter des Projektes. Der Weizen nutze eigene Abwehrkräfte zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten nur vorübergehend. Regulatorgene würden die Pathogen-Abwehr relativ schnell wieder reduzieren. Die Wissenschaftler w
Ein Ziel der Gentechnik-Forscher ist Hornlosigkeit bei Milchvieh. Hornlosigkeit kommt natürlicherweise bei Fleischrassen wie dem Angus-Rind vor, selten bei Milchkühen. Um hornlose Milchkühe zu erzeugen, wurde mit Hilfe von CRISPR/Cas-12a (eine neuere Gen-Schere) ein DNA-Stück in das Genom eines Holstein-Friesian-Rindes integriert. Das DNA-Stück stammt aus einem hornlosen Angus-Rind und soll für Hornlosigkeit codieren. CRISPR/Cas-12a schneidet an einem vorherbestimmten Ort die DNA und soll das Angus-DNA-Stück dort integrieren. Es sollten also transgene Rinder erzeugt werden. Aber keines der Tiere überlebte. Aus der Versuchsreihe wurden 70 Klone im Labo
88 Organisationen der Zivilgesellschaft und Bauernverbände aus ganz Europa, darunter die AbL, haben Mitte September in einem offenen Brief die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Stella Kyriakides aufgefordert, neue Gentechnik-Organismen weiterhin streng zu regulieren. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes müssen auch Organismen die aus neuen Gentechnik-Verfahren (wie CRISPR/Cas) entwickelt worden sind, einer Risikoprüfung, einem Zulassungsverfahren der Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit unterliegen. Die Europäische Kommission müsse das Urteil endlich umsetzen. Das Informationsrecht und die Wahlfreiheit der Verbraucher
Beschwerdekammer erteilt erneut Patentierung konventioneller Lebewesen eine Absage
Online-Hauptversammlung und breiter digitaler Protest Gespenstische Leere auf dem Vorplatz des Bonner World Conference Center am 28. April. Keine gut betuchten Aktionäre, die in der Schlange stehend auf Einlass warten. Keine vorfahrenden Trecker mit ausdrucksstarken Protestbannern, keine politische Gegenkundgebung. Stattdessen eine Mahnwache der Coordination gegen Bayer Gefahren in ausreichendem Abstand. In diesem Jahr fand aufgrund der Corona-Krise die Bayer-Hauptversammlung „online“ statt und konnte per Livestream verfolgt werden. Eine direkte Auseinandersetzung mit kritischen Aktionären wurde so unterbunden. Dabei hat Bayer weiterhin viele Bauste
Vorsorgeprinzip, Wahlfreiheit und gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung sichern Aktuell wird auch in der neuen „Farm to Fork“-Strategie der EU-Kommission darüber gestritten, ob die neuen Gentechnik-Verfahren (wie CRISPR, TALEN, ODM, ZFN) als Gentechnik reguliert werden müssen oder nicht. In einem Leak von Anfang März werden die neuen Gentechnik-Verfahren explizit genannt und gehofft, dass sie eine Rolle bei der „Erhöhung der Nachhaltigkeit“ und bei den Herausforderungen des Klimawandels spielen könnten. Im öffentlichen Konsultationsprozess zur „Farm to Fork“-Strategie fordert der Deutsche Bauernverband, den „Weg für Innovationen frei zu machen“ und ar
Kritischer Agrarbericht: Entwicklungen & Trends 2019
Am 19. Dezember veröffentlichte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sein „Diskussionspapier Ackerbaustrategie 2035“, mit der es den Ackerbau „fit für die Zukunft“ machen will. Mit Blick auf das Jahr 2035 nennt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Vorwort des Papiers vier Hauptfelder, die für die Landwirtschaft von Bedeutung sind: digitale Landwirtschaft, Erweiterung der Fruchtfolgen, Boden- und Pflanzenschutz und neue molekularbiologische Züchtungstechniken. Letztere sollen „eine schnelle Anpassung unserer Nutzpflanzen im Hinblick auf eine bessere Wassernutzung, auf Trockenstress und Hitzetoleranz“ ermöglichen. Um die
Kritisches Votum zu neuen Gentechnikverfahren
Annemarie Volling
Georg Janßen
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