04.03.2021

Neue Gentechnik – neue Risiken

Strikte Regulierung erforderlich Die Debatte um die Neue Gentechnik (NGT) und die Frage ihrer Regulierung nimmt in der EU an Fahrt auf. Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) von 2018 unterliegen alle Organismen, die mit der Neuen Gentechnik verändert werden, der EU-Gentechnikgesetzgebung: Sie unterliegen einer Risikoprüfung und -bewertung, einem Zulassungsverfahren, der Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit sowie einem Monitoring. Der EuGH stellte fest, dass die mit den neuen Techniken verbunden Risiken denen der alten Gentechnik ähnlich sind. Zudem könnten durch NGT in einem „ungleich größeren Tempo und Ausmaß“ neue Gentechnik-Sorten e

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16.02.2021

Online-Petition: Moratorium für Patente auf Pflanzen und Tiere

Obwohl das Europäischen Patentamt (EPA) nach jahrelangen Kontroversen endlich ein Verbot der Patentierung von konventionell gezüchteten Pflanzen und Tieren beschlossen hat, werden immer noch Patente auf zufällige Mutationszüchtungen, also konventionelle Züchtungsverfahren erteilt. Bereits jetzt sind einige hundert konventionell gezüchtete Sorten in Europa von Patenten betroffen, obwohl eine Patentierung laut europäischen Gesetzen verboten ist. Der Verwaltungsrat des EPA, der über die Auslegung der Patentgesetze entscheidet und dem die Regierungen der 38 Mitgliedsländer angehören, muss rechtliche Klarheit durch einen Beschluss schaffen. Die notwendigen

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08.02.2021

Bayer: Neuer Vergleichsvorschlag

2019 hatte der Bayer-Konzern einen Vorschlag für außergerichtliche Vergleich eingereicht, um weitere Klagewellen in den USA wegen Glyphosat und Dicamba zu verhindern. Dieser scheiterte. Nun gibt es eine neue Einigung mit den gegnerischen Anwälten darüber, wie mit zukünftigen Klagen in den nächsten Jahren umgegangen werden soll. Sie enthält laut Handelsblatt einige Neuerun­gen. Ob diese durchkommen ist offen, der zuständige Bezirksrichter Vince Chhabria hat 30 Tage Zeit, das Paket zu beurteilen. Auch ob dem Konzern wie erhofft dadurch ein „Befreiungsschlag“ gelingt, ist unklar, denn selbst wenn der Vergleich durchkommt, rechnen Experten damit, dass künf

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05.02.2021

USDA will mehr Kompetenz bei Gentechnik-Tieren

Der geschiedene US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue hatte Mitte Januar eine Absichts­er­klä­rung unterzeichnet, wonach bestimmte Kompetenzen für die Regulierung einiger gentechnisch entwickelter landwirtschaftlicher Nutztiere von der Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) zum US-Landwirtschaftsministerium (USDA) verlagert werden sollen. Geplant ist, dass das USDA für die gesamte Überwachung der Lebensmittelsicherheit von der Entwicklung bis nach dem Inverkehrbringen von Lebensmitteln aus GV-Tieren zuständig sei. Auch eine schnellere Zulassung solle ermöglicht werden. Bis voraussichtlich zum 26. Februar läuft eine 60-tägige öffentliche Kommentieru

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01.02.2021

Bayer wegen Agent Orange angeklagt

Seit Ende Januar 2021 steht Bayer in Frankreich im Zusammenhang mit dem Krieg in Vietnam vor Gericht. Eine Betroffene Vietnamesin wirft Dow Chemical und Monsanto vor, das hochgiftige Entlaubungsmittel Agent Orange geliefert zu haben. Das Gift wurde großflächig zur Entlaubung von Wäldern eingesetzt, um die Tarnung der Guerillaorganisation Vietcong und deren Nahrungsversorgung zu erschweren. Viele hunderttausende Bewohner der betroffenen Gebiete und bis zu zweihunderttausend US-Soldaten erkrankten in Folge. Mediziner*innen sehen bis in die Gegenwart hinein Spätfolgen durch den Einsatz des toxischen Unkrautbekämpfungsmittels: Drastisch erhöhtes Auftreten

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29.01.2021

Vorsorge ist Innovation – Gentechnik muss reguliert bleiben

Nach wie vor wird darüber gestritten, ob neue Gentechnikverfahren nach dem geltenden Gentechnikrecht reguliert werden sollen und der Druck der Gentechnikanwender steigt. Dies wird auch Thema im kommenden Superwahljahr. Die EU-Kommission erstellt zurzeit eine Studie zum Status der neuen Verfahren und um praktische Fragen zu klären. Einer der Hauptdiskussionspunkte ist, ob die neuen Verfahren im Produkt unterscheid- und nach-weisbar sind. Dieser Streitpunkt ist inzwischen jedoch teilweise entschärft, weil gezeigt wur-de, dass event-spezifische Nachweisverfahren durchaus entwickelt werden können, wenn die Veränderung bekannt ist. Diese Möglichkeit muss je

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29.01.2021

Mit den neuen Gentechnikverfahren dem Klimawandel trotzen?

Der Klimawandel stellt die Menschheit vor große, zum Teil noch unabsehbare Probleme. Eine der ersten Betroffenen ist die Landwirtschaft, denn Wetterextreme häufen sich. Es ist nur verständlich, dass mit allen Mitteln versucht wird, landwirtschaftlich relevante Kulturpflanzen an die neuen kli-matischen Bedingungen anzupassen. Ein verlockender Ansatz dafür kommt aus der Gentechnik-forschung. Mit den neuen Gentechnikverfahren wird die Hoffnung geweckt, in kurzer Zeit Pflanzen so zu verändern, dass sie resistenter gegenüber Hitze, Trockenheit, Salze im Boden und Krankheits-erregern werden sollen. Solche Eigenschaften werden aber durch eine Vielzahl an Vor

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29.01.2021

Keine Agrarwende ohne Finanzwende

Über die Folgen des wachsenden Einflusses von BlackRock & Co. auf die Agrarkonzerne und die Landwirtschaftvon Im Zuge der Globalisierung hat sich die Bedeutung und Funktion der Finanzmärkte verändert. Die-se Entwicklungen beeinflussen in einem wachsenden Maße auch den Saatgut- und Pestizidmarkt. Unternehmen wie Bayer müssen und wollen nun nicht mehr nur auf den Gütermärkten (konventio-nelles und gentechnisch verändertes Saatgut, Pestizide) erfolgreich Gewinn erwirtschaften, sondern auch auf dem sehr flexiblen Kapitalmarkt wettbewerbsfähig sein. Große institutionelle Anleger hal-ten inzwischen umfangreiche Aktienanteile der Konzerne und beeinflus

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25.01.2021

Bioökonomiestrategie als Förderinstrument für CRSIPR?

Mitte Januar 2021 fand im Bundestag die erste Lesung zur geplanten Nationalen Bioökonomiestrategie statt (19/16722). Gegenstand der Aussprache war auch ein Antrag der FDP-Fraktion mit dem Titel „Nationale Bioökonomiestrategie der Bundesregierung SMART gestalten“ (19/14742). Die Strategie wurde bereits vor einem Jahr von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und ihrer Landwirtschaftskollegin Julia Klöckner auf den Weg gebracht. Kernziel der Nationalen Bioökonomiestrategie sei eine nachhaltige, kreislauforientierte und innovationsstarke deutsche Wirtschaft. Bisherige Aktivitäten in diesem Bereich sollen gebündelt und unter die Hoheit der beiden

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25.01.2021

Weibliche Geschlechtsorgane bei männlichen Gentechnik-Schweinen

Forschern des bundeseigenen Instituts für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) haben Schweine gentechnisch so verändert, dass sie trotz eines männlichen Chromo­somensatzes weibliche Geschlechts­merkmale ausbilden. Laut FLI könne dies eine Alternative zur Kastration männlicher Mast-Ferkel sein. Dafür gibt es aber längst andere Ansätze. Mit Hilfe des gentechnischen Verfahrens CRISPR/Cas haben die Forscher einen bestimmten Genbereich auf dem Y-Chromosom, also dem männlichen Geschlechtschromosom, aus dem Erbgut entfernt. Die Gentechnik-Tiere hätten zwar weiterhin einen männlichen Chromo­somen­satz mit einem X- und einem Y-Chromosom, besäß

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20.01.2021

Singapur: Erstmals in-vitro Fleisch zugelassen

Erstmals hat laut Spiegel online Singapur ein „Fleischprodukt“ zugelassen, dass im Labor erzeugt wurde. Das Start-Up Unternehmen „Eat Just“ aus San Francisco hat solches Fleisch aus tierischen Zellen im Labor gezüchtet, dies ist nun erstmals in Singapur für den Verkauf zugelassen. Die Chicken-Nuggets von „Eat Just" basieren auf Muskel- und Fettzellen von lebenden Tieren. Sie werden in einem chirurgischen Eingriff (Biopsie) von Hühnern entnommen. Die Zellen werden in einem Bioreaktor unter möglichst optimalen Bedingungen mit einer pflanzlichen Nährlösung angezüchtet und vermehrt. Anschließend sollen sie beliebig formbar sein. Größte Herausforderung

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20.01.2021

Höhere Giftigkeit von Bt-Pflanzen

Nach Recherchen von Testbiotech auf Grundlage von Daten des Ex-US-Konzerns Monsanto können Bt-Toxine, die in Gentechnik-Pflanzen produziert werden, eine wesentlich höhere Giftigkeit aufweisen als natürliche Bt-Toxine. Demnach wurde bereits 1990 erstmals gezeigt, dass durch eine Mischung der Toxine mit pflanzlichem Material aus Soja, Baumwolle oder Mais die Giftigkeit um das bis zu 20-Fache steigen. Der Grund dafür sind Enzyme, die natürlicherweise im Pflanzengewebe vorhanden sind, so Testbiotech. Diese Befunde wurden von der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) nie berücksichtigt, entsprechende Publikationen wurden übersehen. Neben den Monsanto-Date

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20.01.2021

Erneut illegalen GV-Leinsamen entdeckt

Lebensmittelüberwachungsbehörden in Baden-Württemberg haben gentechnische Verunreini­gun­gen in Leinsamen entdeckt. Es handelt sich um den GV-Leinsamen FP 967 (Triffid), der in Europa weder eine Anbau- noch eine Importzulassung hat. Folglich gilt Nulltoleranz. Triffid war zuletzt 2009 aufgetaucht und sorgte damals für Rückrufaktionen in über 30 Ländern und einem enormen Schaden. Gefunden wurde der GV-Leinsamen in geringen Spuren (unter 0,1 Prozent) einer zufällig gezogenen Stichprobe einer Bio-Leinsa­men-Ernte auf einem Betrieb. Die gesamte Erntemenge betrug 8 Tonnen und wurde sichergestellt. Ein Prozent davon (80 Kilogramm) seien bereits zur Backwaren

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21.12.2020

EU-Parlament lehnt Import-Zulassung GV-Pflanzen ab

Mit großer Mehrheit hat das Europa-Parlament die EU-Kommission aufgefordert, fünf gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen die beantragte Import-Zulassung als Futter- und Lebensmittel zu verweigern. Das Abstimmungsergebnis war deutlich: Von den 696 Abgeordneten lehnten je nach GV-Pflanze 472 bis 490 eine Zulassung ab. Weitere 22 bis 30 enthielten sich. Für eine Zulassung plädierten 184 bis 194 Abgeordnete, das entspricht rund 27 Prozent. Aktuell steige die Ablehnung gegen die Zulassung von GV-Pflanzen zum Import. Im Mai 2020 lehnten 477 Abgeordnete die Zulassung der GV-Soja MON 87708 × MON 89788 × A5547-127 ab. Das sei bis dahin die höchste Zahl gewesen,

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Annemarie Volling, AbL e.V., Heiligengeiststr. 28, 21335 Lüneburg

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