Seit Ende Januar 2021 steht Bayer in Frankreich im Zusammenhang mit dem Krieg in Vietnam vor Gericht. Eine Betroffene Vietnamesin wirft Dow Chemical und Monsanto vor, das hochgiftige Entlaubungsmittel Agent Orange geliefert zu haben. Das Gift wurde großflächig zur Entlaubung von Wäldern eingesetzt, um die Tarnung der Guerillaorganisation Vietcong und deren Nahrungsversorgung zu erschweren. Viele hunderttausende Bewohner der betroffenen Gebiete und bis zu zweihunderttausend US-Soldaten erkrankten in Folge. Mediziner*innen sehen bis in die Gegenwart hinein Spätfolgen durch den Einsatz des toxischen Unkrautbekämpfungsmittels: Drastisch erhöhtes Auftreten
Nach wie vor wird darüber gestritten, ob neue Gentechnikverfahren nach dem geltenden Gentechnikrecht reguliert werden sollen und der Druck der Gentechnikanwender steigt. Dies wird auch Thema im kommenden Superwahljahr. Die EU-Kommission erstellt zurzeit eine Studie zum Status der neuen Verfahren und um praktische Fragen zu klären. Einer der Hauptdiskussionspunkte ist, ob die neuen Verfahren im Produkt unterscheid- und nach-weisbar sind. Dieser Streitpunkt ist inzwischen jedoch teilweise entschärft, weil gezeigt wur-de, dass event-spezifische Nachweisverfahren durchaus entwickelt werden können, wenn die Veränderung bekannt ist. Diese Möglichkeit muss je
Der Klimawandel stellt die Menschheit vor große, zum Teil noch unabsehbare Probleme. Eine der ersten Betroffenen ist die Landwirtschaft, denn Wetterextreme häufen sich. Es ist nur verständlich, dass mit allen Mitteln versucht wird, landwirtschaftlich relevante Kulturpflanzen an die neuen kli-matischen Bedingungen anzupassen. Ein verlockender Ansatz dafür kommt aus der Gentechnik-forschung. Mit den neuen Gentechnikverfahren wird die Hoffnung geweckt, in kurzer Zeit Pflanzen so zu verändern, dass sie resistenter gegenüber Hitze, Trockenheit, Salze im Boden und Krankheits-erregern werden sollen. Solche Eigenschaften werden aber durch eine Vielzahl an Vor
Über die Folgen des wachsenden Einflusses von BlackRock & Co. auf die Agrarkonzerne und die Landwirtschaftvon Im Zuge der Globalisierung hat sich die Bedeutung und Funktion der Finanzmärkte verändert. Die-se Entwicklungen beeinflussen in einem wachsenden Maße auch den Saatgut- und Pestizidmarkt. Unternehmen wie Bayer müssen und wollen nun nicht mehr nur auf den Gütermärkten (konventio-nelles und gentechnisch verändertes Saatgut, Pestizide) erfolgreich Gewinn erwirtschaften, sondern auch auf dem sehr flexiblen Kapitalmarkt wettbewerbsfähig sein. Große institutionelle Anleger hal-ten inzwischen umfangreiche Aktienanteile der Konzerne und beeinflus
Mitte Januar 2021 fand im Bundestag die erste Lesung zur geplanten Nationalen Bioökonomiestrategie statt (19/16722). Gegenstand der Aussprache war auch ein Antrag der FDP-Fraktion mit dem Titel „Nationale Bioökonomiestrategie der Bundesregierung SMART gestalten“ (19/14742). Die Strategie wurde bereits vor einem Jahr von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und ihrer Landwirtschaftskollegin Julia Klöckner auf den Weg gebracht. Kernziel der Nationalen Bioökonomiestrategie sei eine nachhaltige, kreislauforientierte und innovationsstarke deutsche Wirtschaft. Bisherige Aktivitäten in diesem Bereich sollen gebündelt und unter die Hoheit der beiden
Forschern des bundeseigenen Instituts für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) haben Schweine gentechnisch so verändert, dass sie trotz eines männlichen Chromosomensatzes weibliche Geschlechtsmerkmale ausbilden. Laut FLI könne dies eine Alternative zur Kastration männlicher Mast-Ferkel sein. Dafür gibt es aber längst andere Ansätze. Mit Hilfe des gentechnischen Verfahrens CRISPR/Cas haben die Forscher einen bestimmten Genbereich auf dem Y-Chromosom, also dem männlichen Geschlechtschromosom, aus dem Erbgut entfernt. Die Gentechnik-Tiere hätten zwar weiterhin einen männlichen Chromosomensatz mit einem X- und einem Y-Chromosom, besäß
Erstmals hat laut Spiegel online Singapur ein „Fleischprodukt“ zugelassen, dass im Labor erzeugt wurde. Das Start-Up Unternehmen „Eat Just“ aus San Francisco hat solches Fleisch aus tierischen Zellen im Labor gezüchtet, dies ist nun erstmals in Singapur für den Verkauf zugelassen. Die Chicken-Nuggets von „Eat Just" basieren auf Muskel- und Fettzellen von lebenden Tieren. Sie werden in einem chirurgischen Eingriff (Biopsie) von Hühnern entnommen. Die Zellen werden in einem Bioreaktor unter möglichst optimalen Bedingungen mit einer pflanzlichen Nährlösung angezüchtet und vermehrt. Anschließend sollen sie beliebig formbar sein. Größte Herausforderung
Nach Recherchen von Testbiotech auf Grundlage von Daten des Ex-US-Konzerns Monsanto können Bt-Toxine, die in Gentechnik-Pflanzen produziert werden, eine wesentlich höhere Giftigkeit aufweisen als natürliche Bt-Toxine. Demnach wurde bereits 1990 erstmals gezeigt, dass durch eine Mischung der Toxine mit pflanzlichem Material aus Soja, Baumwolle oder Mais die Giftigkeit um das bis zu 20-Fache steigen. Der Grund dafür sind Enzyme, die natürlicherweise im Pflanzengewebe vorhanden sind, so Testbiotech. Diese Befunde wurden von der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) nie berücksichtigt, entsprechende Publikationen wurden übersehen. Neben den Monsanto-Date
Lebensmittelüberwachungsbehörden in Baden-Württemberg haben gentechnische Verunreinigungen in Leinsamen entdeckt. Es handelt sich um den GV-Leinsamen FP 967 (Triffid), der in Europa weder eine Anbau- noch eine Importzulassung hat. Folglich gilt Nulltoleranz. Triffid war zuletzt 2009 aufgetaucht und sorgte damals für Rückrufaktionen in über 30 Ländern und einem enormen Schaden. Gefunden wurde der GV-Leinsamen in geringen Spuren (unter 0,1 Prozent) einer zufällig gezogenen Stichprobe einer Bio-Leinsamen-Ernte auf einem Betrieb. Die gesamte Erntemenge betrug 8 Tonnen und wurde sichergestellt. Ein Prozent davon (80 Kilogramm) seien bereits zur Backwaren
Mit großer Mehrheit hat das Europa-Parlament die EU-Kommission aufgefordert, fünf gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen die beantragte Import-Zulassung als Futter- und Lebensmittel zu verweigern. Das Abstimmungsergebnis war deutlich: Von den 696 Abgeordneten lehnten je nach GV-Pflanze 472 bis 490 eine Zulassung ab. Weitere 22 bis 30 enthielten sich. Für eine Zulassung plädierten 184 bis 194 Abgeordnete, das entspricht rund 27 Prozent. Aktuell steige die Ablehnung gegen die Zulassung von GV-Pflanzen zum Import. Im Mai 2020 lehnten 477 Abgeordnete die Zulassung der GV-Soja MON 87708 × MON 89788 × A5547-127 ab. Das sei bis dahin die höchste Zahl gewesen,
Ende November hat die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) eine Bewertung zu den neuen Gentechnikverfahren wie CRISPR & Co herausgegeben. Hintergrund war zu ermitteln, ob die bestehenden Leitlinien zur Risikobewertung von Lebens- und Futtermitteln sowie Umweltrisiken von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auch für die neuen Gentechniken ausreichend seien. Dabei verglich die Behörde Gefahren, die von Veränderungen weniger Basenpaare (sog. SDN-1 und SDN-2-Veränderungen) mit Gefahren, die durch den Einbau von Fremdgenen entstehen können. Die EFSA stellt in ihrer Bewertung keine neuen Gefahren fest, die durch SDN-1 und SDN-2 Veränderungen
CRISPR/Cas soll Weizen zur Pilztoleranz verhelfen Pilzbefall in Getreidebeständen kann zu erheblichen Ertragseinbußen und Qualitätsbeeinträchtigungen führen. Dieser Problematik wollen sich 54 Unternehmen - neben Bayer, Syngenta und der KWS auch Weizen-, Raps-, Kartoffel- und Rebenzüchter sowie Biotechnologie-Startups und Südzucker - in dem vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) initiierten Projekt PILTON: „Pilztoleranz von Weizen mittels neuer Züchtungsmethoden“ annehmen. Weizen nutzt eigene Abwehrkräfte zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten nur vorübergehend. PILTON will durch die Gen-Schere CRISPR/Cpf1 (eine Variante der Gen-Schere CRISPR/
„Eine GVO-freie Schweinefütterung ist möglich,“ zu diesem Fazit kommen Experten der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) in einem Fachaufsatz, in dem alternative Futterzutaten, deren Eigenschaften und Verfügbarkeit betrachtet werden. Immer mehr Lebensmitteleinzelhändler listen nun auch Schweinefleischprodukte mit „ohne Gentechnik“-Label. Als Ersatz für Sojaschrot sehen die Autoren Rapsextraktionsschrot an erster Stelle sowie Sonnenblumenschrote und Körnerleguminosen. Eine Zufütterung von essentiellen Aminosäuren senke den Proteinbedarf in den Futterrationen insgesamt. Dies könne auch unterschiedliche Gehalte an Aminosäure
Der Klimawandel ist da. Vermehrt kommt es zu Trockenperioden, Überschwemmungen, erhöhtem Schädlingsdruck und Wetterextremen. Wissenschaftler wecken nun erneut die Hoffnung, mit den neuen Gentechnikverfahren landwirtschaftlich relevante Nutzpflanzen in kurzer Zeit so zu verändern, dass sie resistenter gegenüber Hitze, Trockenheit, Salze im Boden und Krankheitserregern werden sollen. Wie weit ist die Forschung tatsächlich? Und was bedeutet das für die Regulierung von neuen Gentechnik-Pflanzen angesichts der Komplexität dieser Eingriffe? Komplexe Reaktionen der Pflanzen auf Stress Die Antworten der Pflanzen auf Stressbedingungen, wie sie der Klimawand
Annemarie Volling, AbL e.V., Heiligengeiststr. 28, 21335 Lüneburg
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