Die Kombination verschiedener gentechnischer Veränderungen wird im Zulassungsverfahren nicht berücksichtigt
In der Diskussion um die neuen Gentechnikverfahren wird immer wieder das Argument vorgebracht, dass die neuen Technologien billiger seien als die bisherige Gentechnik und daher auch von kleineren Unternehmen eingesetzt werden könnten. Dabei wird übersehen, dass Verfahren wie CRISPR ebenso patentiert werden wie die damit manipulierten Pflanzen. Einfach so mit CRISPR arbeiten funktioniert also nicht. Jedes Unternehmen, ob klein oder groß, das die Technologie nutzen will, muss zuerst mit dem bzw. den PatentinhaberInnen verhandeln und Lizenzen zahlen. Doch wie viele Patente gibt es im Bereich CRISPR/Cas? Wer hat sich die Grundlagenpatente gesichert? U
Zum ersten Mal Indschera gegessen – jenen traditionellen Brotfladen der ostafrikanischen Küche – hat Regina Asendorf, als sie nun doch das gute Ende einer Geschichte über Neokolonialismus, Patentrechte und Widerstand in einem äthiopischen Restaurant feiern konnte. „Das Wichtigste daran ist eigentlich“, sagt die Mitarbeiterin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, „die Erfahrung, dass es sich lohnt, Unrecht öffentlich zu machen und dagegen Widerstand zu leisten.“ Als sie vor zehn Jahren begonnen hatte, sich mit dem hirseartigen Gras Teff (Eragrostis tef) auseinanderzusetzen, war ihr diese Dimension noch nicht bewusst... Im Rahmen eines Projektes de
Nach anfänglicher massiver Gegenwehr gegen die Listung von „ohne Gentechnik“-Produkten hat sich das Blatt spätestens seit 2014 gewendet. Immer mehr tierische Produkte (Milch, Eier und Fleisch) tragen das „ohne GenTechnik“-Siegel. Die freiwillige „ohne-Gentechnik“-Kennzeichnung ermöglicht es Verbrauchern zu erkennen, wenn Milch, Fleisch oder Eier von Tieren stammen, die ohne gentechnisch veränderte Futtermittel gefüttert wurden. Derzeit wird „ohne Gentechnik“ zum Standard – v. a. bei den Eigenmarken des Lebensmitteleinzelhandels.Ende 2018 wurden 50 % der in Deutschland erzeugten Milch „ohne Gentechnik“ erzeugt, 60 % des Geflügel fleisches und 70 % der
Diese Studie liefert einen Beitrag zur aktuellen Diskussion rund um neue Gentechnikverfahren wie CRISPR/Cas, Zink-Finger-Nuklease oder ODM. Sie befasst sich mit dem EuGH-Urteil vom 25. Juli 2018, wonach diese Verfahren nach Gentechnikgesetz reguliert werden müssen und prüft und bewertet Reaktion, Argumente und Forderungen der Gentechnik-Befürworter*innen. Es wird klar gestellt, warum eine Regulierung er neuen Gentechnik-Verfahren als Gentechnik in Europa zum Erhalt einer gentechnikfreien Züchtung, Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung notwendig ist. Autorin: Annemarie Volling, im Auftrag von Maria Heubuch, MdEP, Mai 2019. Zur Studie_hier
Eigentlich ist alles klar. Der Europäische Gerichtshof hatte am 25. Juli 2019 festgestellt, dass auch neue Gentechnikverfahren wie CRISPR/Cas, Zink-Finger-Nuklease, ODM oder TALEN Gentechnik sind und auch nach dem Gentechnik-Gesetz reguliert werden müssen. Ein eindeutiges Urteil, welches die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft sehr begrüßt, weil es jetzt Rechtsklarheit gibt. Unternehmen und Wissenschaftler, die die neuen Verfahren gerne unbegrenzt nutzen wollen, sehen das anders. Auch die Regierungen der Hauptanbauländer von GV-Pflanzen plädieren für eine Nicht-Regulierung der neuen Gentechnikpflanzen, damit sie ihre Produkte global abs
Bis Ende März 2019 mussten in Deutschland ca. 2.150 Hektar konventioneller Winterraps umgebrochen werden, weil er mit einem Gentechnik-Raps-Konstrukt „GT73“ der Firma Bayer verunreinigt war. Betroffen sind 84 landwirtschaftliche Betriebe in zehn Bundesländern, in denen die Verunreinigungen mit der Sorte „DK Exeption“ von Dekalb auftraten. Diese Sorte hat in Europa keine Anbauzulassung, also gilt Nulltoleranz. Dekalb wurde 1998 von Monsanto gekauft, heute gehören die Marke und das Zuchtmaterial Bayer CropScience. Aufgefallen waren die Verunreinigungen mit GT73 bereits am 25. Oktober 2018 bei staatlichen Saatgutuntersuchungen in Frankreich. Erst am 21
Die Bundesregierung fördert den Einsatz von Gentechnik bei Pflanzen und Tieren zur Lebensmittelerzeugung mit über 100 Millionen Euro. Das zeigt die Antwort auf eine Anfrage der Grünen im Deutschen Bundestag (Drucksache19/7926, 20.02.2019). Im Mittelpunkt der Projekte steht meist Grundlagenforschung, Genomsequenzierungen und die spätere Anwendung von neuen Gentechnik-Verfahren - Risikoforschung spielt hingegen kaum eine Rolle. Allein das Bundesforschungsministerium (BMBF) förderte von 2011 bis 2020 Projekte mit neuen Gentechnik-Verfahren mit knapp 33 Millionen Euro. Nutznießer sind zahlreiche Universitäten sowie das Max-Planck-Institut für molekula
Innovationen an sich sind nichts Negatives. Die Frage ist aber, wem sie dienen, welche sozialen, ökologischen und ökonomischen Folgen sie für die Gesellschaft und die Natur haben, welche Entwicklungen sie ermöglichen und eben auch, welche sie behindern. Bäuerinnen und Bauern müssen sich auf ihrem Hof ständig verändernden Herausforderungen stellen. Dabei gilt es, die Ursachen von Problemen zu ermitteln und vorausschauende und nachhaltige Lösungen umzusetzen oder selber zu entwickeln. Erfahrungen und bäuerliches Wissen sind dafür maßgeblich. Wie die Industrie versucht, das Vorsorgeprinzip auszuhebeln lesen Sie in der Bauernstimme 1 / 2019_hier
Die Mechanismen der Trockenheitstoleranz bei Pflanzen sind vielfältig und nicht einfach gentechnisch anzuschalten: Von LobbyistInnen der neuen Gentechnik wird in der Debatte um das EuGH-Urteil vom 25. Juli 2018 häufig suggeriert, wir bräuchten diese Technologien in der Pflanzenzüchtung, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Insbesondere wird immer wieder die Züchtung dürreresistenter Pflanzen angeführt. Dieses Argument ist keineswegs so neu wie die neuen gentechnischen Verfahren, es wurde bereits vor über 20 Jahren zur Akzeptanzbeschaffung für die „alte“ Gentechnik ins Feld geführt. Aber: Was ist dran an dem Dürre-Argument? Text
CRISPR/Cas ist aktuell ein großer Hype bei Forschern und Gentechnikkonzernen. Die „Gen-Schere“ sei einfach, billig und präzise und eigentlich nur eine Weiterführung der konventionellen Pflanzenzüchtung, so die Behauptung. Wie sehen das Züchter*innen, die an Alternativen arbeiten? Dazu ein Interview mit dem Getreidezüchter Carl Vollenweider vom Dottenfelderhof und Eva Gelinsky von der IG Saatgut. Unabhängige Bauernstimme: Herr Vollenweider (CV), Frau Gelinsky (EG), wie funktioniert CRISPR/Cas? CV: Man kann sich CRISPR/Cas als „Gen-Schere“ vorstellen, bestehend aus einem Cas-Enzym (dem eigentlichen „Schneidewerkzeug“) und dem „Zielfinder“,
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat Anfang Dezember 2017 ein 2,5-seitiges Positionspapier zu den „neuen Züchtungsmethoden im pflanzlichen Bereich“ veröffentlicht. Für den DBV sind die „neuen Züchtungsmethoden“, wie er sie bezeichnet „nicht mit der konventionellen Gentechnik vergleichbar. Deshalb ist auch der strenge Regulierungsrahmen des Gentechnikrechts ungeeignet“. Die AbL hat sich mit der position des DBV auseinandergesetzt. Eine ausführliche Argumentation findet sich hier.
Vorstoß der Niederlande, neue Gentechnik-Verfahren von der Regulierung auszunehmen
Annemarie Volling, AbL e.V., Heiligengeiststr. 28, 21335 Lüneburg
Email: volling[at]abl-ev.de