Sozial und ökologisch gestalten

Die europäische Handelsagenda hat bisher wichtige ökologische, soziale und kulturelle Dimensionen der Landwirtschaft in Nord und Süd ausgeklammert. Entwicklungsländern mussten unter dem Druck der WTO-Verhandlungen und auch bilateraler Verhandlungen neuer Handelsabkommen mit Europa bereits eine wesentlichere Öffnung ihrer Märkte zulassen. Diese Märkte sind ein Ventil für den Export europäischer Agrarüberschüsse, zu Gunsten der Agrarindustrie und auf Kosten der bäuerlichen Betriebe in den Exportzielländern und in Europa. Gleichzeitig kaufen Konzerne Agrarrohstoffe in armen Ländern zu Preisen unter der Armutsgrenze ein, auf Kosten der Umwelt, einer menschenwürdigen Arbeit und der dringend notwendigen Entwicklung der Volkswirtschaften in den armen und ärmeren Ländern dieser Welt.

Eine neue Dimension schließt sich dieser Handelspolitik an. Die EU plant zunehmend höchst aggressive und weitreichende Handelsabkommen mit reicheren Ländern. In dieser Logik sollen auch sensible Agrarsektoren in Europa ihren Schutz vor preissenkende Billigimporte aufgeben und die Märkte öffnen. Preisdumping und ein Ausverkauf der europäischen bäuerlichen Landwirtschaft wäre damit vorprogrammiert. Neue Instrumente für den besonderen und einseitigen Schutz von Investoren und das Mitspracherecht von Konzernen bei politischen Entscheidungen (Regulatorische Kooperation) sollen Agrarkonzernen mit mehr Macht ausstatten. Die Bewegung für eine soziale und ökologische Landwirtschaft soll umgangen werden. So ist der Plan.

Jetzt handeln!

Bäuerinnen und Bauern verbünden sich zunehmend mit der Gesellschaft, die eine andere Agenda in der Handelspolitik, aber auch in der Agrarpolitik einfordert. Mit beeindruckend großen und vielen kleinen Demonstrationen und diversen Initiativen gestaltet diese Bewegung maßgeblich die öffentliche und politische Debatte um eine andere Politik. Die AbL organisiert diesen Widerstand mit und informiert kontinuierlich und tiefgründig über die Folgen dieser Handelsagenda für die bäuerliche Landwirtschaft.

Die AbL setzt sich ein:

  • für Demokratie in der Handelspolitik,
  • für Rechte für Bäuerinnen und Bauern weltweit im Agrarhandel,
  • für eine neue Handelsagenda, die sozial und ökologisch ist,
  • für Fair Play im internationalen Handel,
  • für kostendeckende Erzeugerpreise weltweit,
  • für Ernährungssouveränität jetzt!

Kontakt

Berit Thomsen
Internationale Agrarpolitik
Bahnhofstraße 31
59065 Hamm

Email: thomsen[at]abl-ev.de
Telefon: 02381-90-53-172

La Via Campesina

Die AbL ist Mitglied der weltweiten Kleinbauernbewegung La Via Campesina (LVC) und im europäischen Dachverband von LVC organisiert.