Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. begrüßt die Ankündigung von Umweltministerin Steffi Lemke, zukünftig bei Wolfsrissen Schadwölfe schneller und unbürokratischer entnehmen zu können. Das war rechtlich bisher schon möglich, scheiterte aber oft an selbstgesetzten bürokratischen Hürden.
Ottmar Ilchmann, niedersächsischer Landesvorsitzender der AbL und selbst Weidetierhalter, führt aus:
"Der DNA-Nachweis also Voraussetzung für eine Entnahme soll nun wegfallen und erst als Abgleich zum Riss am toten Wolf vorgenommen werden. Zukünftig genügt ein einziger Riss eines geschützten Tieres, um die Abschussgenehmigung zu erteilen. Das wird dazu führen, dass nach Übergriffen die Erfolgsquote bei der Entnahme der betreffenden Wölfe steigen und weitere Übergriffe verhindert werden. Eine gute Nachricht für betroffene TierhalterInnen! Nun müssen auch die Bundesländer mitziehen, bei der Umweltministerkonferenz zustimmen und das Konzept auf Landesebene schnell umsetzen.
Immer öfter kommt es auch zu Übergriffen von Wölfen auf Rinder. Hier fehlt noch die Definition des "zumutbaren Schutzes". Die Bundesländer sollten dafür umgehend das neue Herdenschutzkonzept von Baden-Württemberg übernehmen. Vermisst habe ich bei den Ausführungen der Ministerin eine Perspektive zur Wolfsproblematik für die nähere Zukunft. Frau Lemke sollte das Angebot der EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfes zu überdenken, annehmen und unterstützen. Keineswegs kann damit bis 2025 gewartet werden, dafür ist die Entwicklung der Wolfspopulation viel zu dynamisch. Ein aktives Bestandsmanagement des Wolfes auch ohne konkretes Rissereignis darf für stark belastete Regionen kein Tabu sein!"