Die Bäuerinnen und Bauern der AbL setzen sich in ihrer Arbeit auf den Höfen, in der Öffentlichkeit und in Bündnissen für eine klimaschonende Landwirtschaft ein. Wir fordern eine konsequent klimagerechte Politik sowie das Einhalten des 1,5°-Limits des Pariser Klimaabkommens.
In der Klimakrise hat die Landwirtschaft eine dreifache Rolle: Sie verursacht Treibhausgasemissionen, ist von den Folgen bereits jetzt massiv betroffen und bietet mit ihren Böden eine Senke für Kohlenstoff.
Entscheidende Quellen von Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft sind die Böden (Lachgas), die Wiederkäuerverdauung (Methan), die Verbrennung fossiler Energieträger und das Düngermanagement. Wichtig sind auch die Emissionen aus vorgelagerten Bereichen wie die Herstellung von Mineraldünger oder Futtermittelimporte. Allein für Sojaimporte belegt Deutschland 2,5 Millionen Hektar (2017) Fläche außerhalb der EU, unter anderem um die Agrarexportwirtschaft zu befeuern. Regenwälder werden für den Sojaanbau abgeholzt und die Menschenrechte missachtet. Die Senkung der Emissionen aus der Landwirtschaft – ebenso wie aus den anderen Sektoren – ist zentral, um Deutschlands Verantwortung als Industrienation an der Klimakrise gerecht zu werden und das 1,5 ° Ziels des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Die Folgen der Klimakrise sind nicht nur für Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden, sondern auch auf den Höfen in Deutschland schon deutlich spürbar: Die letzten Jahre waren geprägt von Hitze- und Trockenheitsrekorden. Für viele Höfe bedeutet das bereits jetzt geringere und unsichere Ernte und weniger Futter für die Tiere. Das verschärft die vielerorts bereits angespannte wirtschaftliche Situation der Betriebe. Wir brauchen dringend gute Strategien zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise und eine wirksame Klimaschutzpolitik, die den Höfen eine Perspektive bietet.
Die landwirtschaftlichen Böden bieten ein großes Potenzial zur Speicherung von Kohlenstoff und somit zur Senkung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Das ist der Fall, wenn durch humusmehrenden Ackerbau oder Grünlandwirtschaft mehr bodenaufbauende als -abbauende Prozesse stattfinden. Denn Humus besteht vor allem aus organischem Kohlenstoff. . Dieses Potenzial gilt es gezielt zu fördern und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Beispiele aus der landwirtschaftlichen Praxis sind weite und vielfältige Fruchtfolgen, Weidehaltung oder Agroforstsysteme.
Seit Oktober 2020 läuft das AbL-Projekt „Für einen wirksamen Klimaschutz gemeinsam mit Landwirt*innen und Gesellschaft in Deutschland“. Das Projekt wird von der European Climate Foundation ermöglicht. Ziel des Projektes ist es, Forderungen nach Klimaschutz aus Sicht der Bäuerinnen und Bauern in die öffentliche Debatte einzubringen. Dazu beteiligen wir uns in Bündnissen und regen die Diskussion über die Klimakrise aus Sicht von Bäuerinnen und Bauern an. Wir machen öffentlichkeitswirksame Aktionen, beispielweise zum Weltklimastreiktag oder anlässlich wichtiger klima- und agrarpolitischer Entscheidungen. Wir organisieren Veranstaltungen, in denen Bäuerinnen und Bauern ihre Strategien zu verschiedenen Themen rund um Klimaschutz in der Landwirtschaft vorstellen und diskutieren.
Die AbL engagiert sich zudem in folgenden Klima-Projekten:
Rosa Braun
Referentin für Klimaschutz
Email: braun[at]abl-ev.de
Telefon: 0151-72372897