Prinzip Aldi setzt Bauern zu
Das System Aldi ist heute Abend Thema der ARD-Sendung „Hart aber Fair“. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft wirft dem Handelskonzern Aldi vor, seine beherrschende Marktmacht ausschließlich zu seinem eigenen Nutzen auszunutzen. „Aldi nutzt nach wie vor jede Möglichkeit, die Preise für Lebensmittel und damit auch die Erzeugerpreise der Bauern nach unten zu drücken. Gegen die geballte Marktmacht von Aldi und der zwischengelagerten Verarbeitungsindustrie können sich die Bauern nicht wehren. Wir bekommen noch nicht einmal die Möglichkeit, über die Preise für unsere Milch oder Schlachttiere zu verhandeln. Die Preise werden uns lediglich mitgeteilt, bei der Milch sogar bis zu vier Wochen rückwirkend“, erläutert der AbL-Bundesvorsitzende Bernd Voß.
„Aldi sind die Bauern vollkommen gleichgültig. Dass Aldi Fleisch unter der Marke „Bauernglück“ anpreist, ist reiner Zynismus“, so Voß. Aldi wisse sehr genau, wie der Markt funktioniert. „Wenn Aldi seine Verantwortung abschieben will an die Verarbeitungsindustrie wie Molkereien und Schlachthöfe, will er sich nur reinwaschen. Warum sucht Aldi nicht ein direktes Bündnis mit den Bauern, um die Zwischenstufe unter Druck zu setzen – für eine vernünftige, bäuerliche Art der Landwirtschaft, die es ohne faire Erzeugerpreise nicht gibt?“, fragt der AbL-Vorsitzende. „Verantwortung zu übernehmen hieße zu aller erst, auf die Molkereien und Schlachthöfe einzuwirken, dass diese über ihre Erzeugerpreise regelmäßig mit unabhängigen Erzeugergemeinschaften der Bauern verhandeln“, fordert Voß. „Solange das fehlt und den Bauern die Preise weiterhin diktiert werden, kann von einer fairen Lebensmittelkette nicht gesprochen werden“, sagt Voß.