Unser Saatgut und unsere gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung sind in großer Gefahr, denn der geplante Gesetzesentwurf zu neuen Gentechniken sieht vor, dass fast alle neuen Gentechnik-Pflanzen komplett dereguliert werden sollen. Alle bisherigen Gentechnik-Regeln sollen für sie abgeschafft werden.
Der Gesetzesentwurf kommt nun in die entscheidende Phase - die Trilogverhandlungen in denen Europaparlament, EU-Rat und EU-Kommission sich auf einen gemeinsamen Text einigen müssen. Jetzt kommt es auch auf uns Bäuer:innen und alle Akteure in der Lebensmittelerzeugung sowie eine kritische Zivilgesellschaft an, denn bisher sind die Positionen des Europaparlaments und des EU-Rats komplett unzureichend und müssen dringend nachgebessert werden.
Denn käme der Gesetzesvorschlag so oder so ähnlich durch, hätten wir keine Möglichkeiten mehr, unser Saatgut, unsere Ernten, unsere Lebensmittelerzeugung vor Kontaminationen zu schützen. Es gäbe kein Standortregister mehr, wir wüssten nicht mehr, ob unsere Nachbar:innen Gentechnik anbauen, oder wo zu Versuchszwecken freigesetzt wird. Gemeinsame Maschinennutzung würde zum Risikofaktor. Es gäbe keine Anbauabstände und keine Reinigungsauflagen mehr. Auch die Haftungsregelungen würden abgeschafft. Ob bio oder konventionell: wir könnten unsere gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung und Züchtung nicht mehr sicherstellen und würden unsere wertvollen Märkte verlieren und womöglich Existenzen.
Nicht mit uns: Gentechnik und Patente, bleibt uns vom Acker!
Das alte Parlament hat bereits im Februar 2024 über seine Positionierung abgestimmt (Link). Das neue Parlament hat viele neue Mitglieder - und auch schon amtierende Parlamentarier hatten bei der Abstimmung kaum Zeit, sich mit den Folgen der Deregulierung auseinander zu setzen. Deshalb ist jetzt ein wichtiger Moment, um allen Mitgliedern die Folgen der geplanten Deregulierung für die bäuerliche und gärtnerische Praxis deutlich zu machen.
Das geht in nur drei Schritten:
Unser Recht, in Zukunft gentechnikfrei zu ackern, gärtnern, füttern, züchten und verarbeiten, steht jetzt auf dem Spiel. Wird dieser Gesetzesvorschlag so angenommen, würde dies das Aus der gentechnikfreien ökologischen und konventionellen Züchtung, Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung bedeuten und damit der Wahlfreiheit von uns allen. Deshalb mach mit – gemeinsam verschaffen wir der bäuerlichen, gentechnikfreien Stimme Gehör!
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Du möchtest noch mehr tun? Dann weise gerne deinen Kollegen oder deine Nachbarin auf diese E-Mail-Aktion hin! Aktuelle Hintergründe und weitere Aktivitäten findest Du hier.
Kontakt: Annemarie Volling
AbL-Expertin für Gentechnik
volling[at]abl-ev.de
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