Bauernland in Bauernhand

Seit 2000 sind offiziell 26,7 Millionen ha Land weltweit in die Hände von Investoren übergegangen (Quelle LandMatrix, 11.10.2016), was einer Gesamtfläche von Großbritannien und Slowenien entspricht. Am stärksten geschieht dies auf dem afrikanischen Kontinent mit oft verwerflichen Folgen für die einheimische Bevölkerung. Seit einigen Jahren ist auch die Bodenpolitik in Deutschland wieder auf der politischen Agenda. Dazu hat die AbL seit ihrem Bestehen gearbeitet. Nach dem Fall der Mauer hatte die öffentliche Hand und dann die Treuhand zwischen 35 - 60 Prozent der volkseigenen DDR-Flächen in der Hand. Die AbL hat damals von der Bundesregierung gefordert, diese Flächen an bäuerliche Betriebe zu geben, um damit eine breit gestreute Eigentumspolitik einzuleiten. Die damalige CDU/CSU/FDP - Bundesregierung, aber auch die Nachfolgeregierungen haben eine Bodenpolitik gemacht zu Gunsten einer kleinen Klientel von Großbetrieben, die subventioniert pachten und später subventioniert kaufen konnten. Diese Flächen gelangen nach Auslauf der Bindungsfrist an eigener Bewirtschaftung jetzt vermehrt zum Verkauf (oft zum 10 bis 20 fachen Preis) und werden zu sicheren Geldanlagen für außerlandwirtschaftliche Investoren (u.a. die Unternehmen ratiopharm, Rethmann, Steinhoff).

Auch durch die öffentliche Diskussion 2016 über die Insolvenz des größten Agrarunternehmens in Deutschland, der KTG Agrar, (über 25.000 ha allein in Deutschland) sind die bodenmarktpolitischen Forderungen der AbL und der Ruf nach einem Agrarstrukturgesetz wieder auf die politische Tagesordnung gerückt. Diese Forderungen nach Pachtpreis- und Kaufpreisbegrenzungen und eindeutige Bevorteilung bäuerlicher Betriebe sowie Neueinsteiger und junge Bäuerinnen und Bauern werden nur dann umgesetzt, wenn sie einhergehen mit einer grundlegenden Änderung der Agrarpolitik, die auf Stärkung der bäuerliche Landwirtschaft statt auf "Wachsen oder Weichen" setzt. Auch die Kirchen als große Landbesitzer in Deutschland haben in der Landvergabe eine besondere soziale Verantwortung statt den Steigbügelhalter für die großen Landbesitzer zu spielen. Die AbL ist auch hier aktiv.

Kontakt

Reiko Wöllert
Auf der Burg 11
99869 Haina

Email: mitteldeutschland[at]abl-ev.de
Telefon: 036254-78-024
Telefax: 036254-78-017 

und

Georg Janßen
c/o AbL-Bundesgeschäftsstelle
Heiligengeiststr. 28
21335 Lüneburg

Email: janssen[at]abl-ev.de
Tel.: 0 41 31-40-77-57
Fax: 0 41 31-40-77-58

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