Auf der Mitgliederversammlung der Dachorganisation der Europäischen Milchbauern (EMB), in der die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitglied ist, stand das problematische Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Ländern im Fokus. Die anwesenden Erzeuger aus ganz Europa haben sich dabei einstimmig gegen das Abkommen ausgesprochen, da es aus den folgenden Gründen schädlich für die Landwirtschaft sowie die Bevölkerung weltweit ist:
Weiter waren die Vorschläge des EMB zur GAP-Reform ein wichtiges Thema bei der Mitgliederversammlung. Da landwirtschaftliche Erzeuger in ganz Europa ständig Preise erhalten, die weit unter den Produktionskosten liegen - während andere Akteure in der Kette gute Gewinne erzielen, muss es merkliche Veränderungen im Sektor geben und es müssen zudem schädigende Importe unterbunden werden. Denn die Stellung der europäischen Produzenten am Markt ist nicht stark genug - der Markt arbeitet gegen sie. Ihre schwache Position gegenüber den Verarbeitern lässt es nicht zu, dass sie ihre Produktionskosten geltend machen können. Eine wirkliche Vertragsfreiheit und Verhandlungsstärke besteht für Landwirte also nicht. Auch die Möglichkeit der Bündelung von Erzeugern oder die sehr unvollständigen Artikel der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) in der EU-Agrarpolitik (GAP) über Verträge haben an dieser Situation nichts geändert. Hinzu kommen insbesondere im Milchsektor stetige Krisen, die die ohnehin schon prekäre finanzielle Lage noch weiter verschärfen und die Aussteigerzahlen noch weiter erhöhen.
Die Forderungen der Europäischen Milcherzueger:innen zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU
Dem Agrarsektor fehlt ein regulatorischer Rahmen, der diese starken Mängel beheben kann.
Für eine Umgestaltung des Agrarsektors wurden folgende Reformfelder als notwendig identifiziert:
Während in einigen Ländern bereits Erzeugerproteste wieder stattfinden, war sich die EMB-Mitgliederversammlung einig, dass mit wichtigen Reformen im Agrarsektor eine Kehrtwende eingeleitet werden muss, um die Nahrungsmittelproduktion in der EU stabil, sicher und fair für die Erzeuger zu gestalten.
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Berit Thomsen, AbL-Referentin für Tierhaltung und Marktpolitik
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