Fragwürdige CRISPR-Experimente für hornlose Milchkühe

Ein Ziel der Gentechnik-Forscher ist Hornlosigkeit bei Milchvieh. Hornlosigkeit kommt natürlicher­weise bei Fleischrassen wie dem Angus-Rind vor, selten bei Milchkühen. Um hornlose Milchkühe zu erzeugen, wurde mit Hilfe von CRISPR/Cas-12a (eine neuere Gen-Schere) ein DNA-Stück in das Genom eines Holstein-Friesian-Rindes integriert. Das DNA-Stück stammt aus einem hornlosen Angus-Rind und soll für Hornlosigkeit codieren. CRISPR/Cas-12a schneidet an einem vorherbestimmten Ort die DNA und soll das Angus-DNA-Stück dort integrieren. Es sollten also transgene Rinder erzeugt werden. Aber keines der Tiere überlebte. Aus der Versuchsreihe wurden 70 Klone im Labor erzeugt. Daraus entwickelten sich nur neun Embryonen, die in Leihmütterkühe übertragen wurden. Drei dieser Embryonen starben schon in der Gebärmutter ab. Im Verlauf der Trächtigkeit kam es bei 4 Kühen zu erheblichen Problemen und sie verloren ihre Kälber. Ein Kalb wurde vorzeitig zu Versuchszwecken getötet. Nur ein Kalb wurde geboren. Dies war zwar hornlos, hatte aber Fehlbildungen an mehreren Organen und erhöhtes Körpergewicht. Es starb noch am gleichen Tag. Die Ursachen der gesundheitlichen Schäden wurden nicht genau untersucht. Es wurde keine Ganzgenom-Sequenzierung des Kalbs vorgenommen, so hätten Wissenschaftler ggf. ermitteln können, wie es zu diesen ungewollten Ergebnissen gekommen ist. Das dies nicht geschehen ist, obwohl staatliche Behörden wie das Friedrich-Löffler-Institut (eine Unterbehörde des BMEL) beteiligt war, kritisiert die AbL. Die Versuche weisen ethische und Tierschutz-Fragen auf, da den Tieren – oft ohne vernünftigen Grund – Leiden und Schmerzen zugefügt werden, so Testbiotech. Es ist davon auszugehen, dass das eingesetzte Klonverfahren einen wesentlichen Anteil am ungewollten Ausgang der Versuche hatte.
25.09.2020
Von: Annemarie Volling